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Jahresbericht Sicheres Vorarlberg und die Schuldenfalle "Unfall"

Rund 31.400 Menschen verletzten sich 2017 in Vorarlberg nach einem Unfall so schwer, dass sie in einem Spital behandelt werden mussten. Den größten Anteil, mit drei Viertel aller Unfälle, machen nach wie vor die Haushaltsunfälle sowie die Freizeit- und Sportunfälle aus. Diese Bereiche stehen auch im Fokus der Tätigkeiten von Sicheres Vorarlberg, welches mit gezielten Maßnahmen zur Unfallreduktion beiträgt.

Erfolgreiche Umsetzung

Mit bewährten Programmen sowie neu initiierten Aktionen konnte Sicheres Vorarlberg auch im vergangenen Jahr ein wirksames Maßnahmenpaket umsetzen. Insgesamt 28.181 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus praktisch allen Altersstufen, durften bei den 579 Veranstaltungen gezählt werden. Dass dies flächendeckend und vorarlbergweit passiert, zeigt der Umstand, dass 83 Gemeinden im Jahr 2017 bei der Umsetzung beteiligt waren.

Prävention - ein zentrales Element in der Gesundheitsförderung

Vorarlberg verfügt über eine menschliche, moderne und flächendeckende Gesundheits- und Spitalsversorgung, die internationalen Standards entspricht. Das Land ist schon seit vielen Jahren Vorreiter in den Bereichen Vorsorge, Prävention (Krankheits- und Unfallverhütung) und Gesundheitsförderung. "Um diesem Anspruch auch in Zukunft gerecht zu werden, ist es von enormer Wichtigkeit, die Vorbeugung und Gesundheitsförderung weiterhin stark zu forcieren. Eine umfassende Gesundheitsvorsorge, Früherkennung von Krankheiten und die Vermeidung von Unfällen spielen nicht nur für den Gesundheitszustand eines jeden Einzelnen eine große Rolle, sondern haben auch einen kostendämpfenden Effekt im Gesundheitssystem", führt Gesundheitslandesrat Christian Bernhard bei der Präsentation des Jahresberichts 2017 von Sicheres Vorarlberg aus.

Unfallverhütung als Querschnittsthema

Wie wichtig die Unfallverhütung ist und wie vernetzt diese in Vorarlberg umgesetzt wird zeigen auch die zahlreichen Kooperationen mit Gemeinden, Kindergärten, Schulen, Vereinen und Institutionen, wie zum Beispiel der ifs Schuldenberatung. Was auch Landesrat Bernhard hervorhebt: "Unfallverhütung ist ein Querschnittsthema, für welches sich Sicheres Vorarlberg schon seit zwei Jahrzehnten sehr erfolgreich einsetzt und in zahlreichen Kooperationen mit niederschwelligen Angeboten auf die Eigenverantwortung der Vorarlberginnen und Vorarlberger setzt."

Schuldenfalle Unfall

Es besteht ein ursächlicher Zusammenhang zwischen finanziellen Problemen und Unfällen. Dies belegen internationale Studien ebenso wie Erfahrungen aus dem Beratungsalltag der ifs Schuldenberatung. Unfälle und vor allem deren Folgen erhöhen das Risiko von Überschuldung. Aber es zeigt sich auch, dass Menschen mit finanziellen Problemen einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind. Denn wer Finanznöte hat, ist weniger aufmerksam und daher eher der Gefahr zu verunfallen ausgesetzt.

"Unfälle zählen zu den häufigsten Auslösern von Schuldenproblemen", berichtet Peter Kopf, Leiter der ifs Schuldenberatung. Alleine im Jahr 2017 nannten 373 Klienten der ifs Schuldenberatung Unfall, Krankheit bzw. Todesfall als Grund für ihre prekäre finanzielle Situation. Denn neben dem hohen organisatorischen Aufwand, den ein Unfall mit sich bringt, sind es vor allem die finanziellen Belastungen, die einen Unfall zur finanziellen Katastrophe werden lassen können. "Als besonders dramatisch gelten in diesem Zusammenhang selbstverschuldete Unfälle, bei denen es keine finanzielle Unterstützung, sondern sogar noch Regressforderungen durch Versicherungen, gibt" ,erklärt der Fachmann und fügt zur Veranschaulichung ein Fallbeispiel an.

Herr M., 48 Jahre alt, war aufgrund eines Autounfalles einige Monate nicht arbeitsfähig. Nach dem Krankenstand wurde er von seinem Arbeitgeber gekündigt. Da er den Unfall selbst verschuldet hatte, musste er für die Unfallkosten – auch jene des Unfallgegners – teils selbst aufkommen. Die Versicherung war weitgehend ausgestiegen. Durch die mit der Kündigung einhergehenden Einkommenseinbußen verlor Herr M. rund 40 Prozent seines früheren Einkommens. Er kann seither den Kredit, den er für sein Haus aufgenommen hat, nicht mehr bedienen.

"In solchen Fällen ist es wichtig, so früh wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen", erläutert Kopf. "Das Angebot der ifs Schuldenberatung ist kostenlos. Gemeinsam mit unseren Klienten erarbeiten wir Lösungen für eine geregelte finanzielle Zukunft."

Der Beratungsalltag zeigt auch, dass sich immer mehr Personen, die älter als 60 Jahre sind, an die Schuldenberatung wenden. Die Gründe dafür sind Kredite, die beim Pensionsantritt noch nicht abbezahlt sind, aber auch Scheidung und Trennung. Zudem ist die Gruppe der über 60-Jährigen erfahrungsgemäß einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt, was die Gefahr der Überschuldung zusätzlich erhöht.

Die demographische Entwicklung ist auch für Sicheres Vorarlberg ein wichtiges Thema. So sind laut Statistik im Jahr 2020 bereits über 18.800 Personen in Vorarlberg über 80 Jahre alt und somit auch stark Sturzgefährdet. Das Bewegungsprogramm OTAGO, welches in Kooperation mit dem „Mobilen Hilfsdienst“ umgesetzt wird, setzt genau dort an. "Es handelt sich um ein strukturiertes Training, das auf den Erhalt der Selbständigkeit von alten Menschen abzielt", erklärt Mario Amann, Geschäftsführer Sicheres Vorarlberg. In einer dreijährigen Pilotphase wird nun getestet, ob und wie das Programm dauerhaft in die tägliche Arbeit des Mobilen Hilfsdienstes einfließen kann. Der Start ist vielversprechend, so wurden im ersten Jahr der Pilotphase, von den 20 Trainerinnen 127 KlientInnen mit insgesamt über 700 Einsatzstunden betreut.


Kontakt

Kommunikation & Marketing

Mag. Marion Hepberger

Interpark Focus 40

6832 Röthis