Mag. Marion Hepberger
Interpark Focus 40
6832 Röthis
Schulden belasten nicht nur das Konto, sondern bedrohen mitunter die gesamte Existenz. "Im vergangenen Jahr unterstützen wir insgesamt 3.273 Menschen, die Schwierigkeiten hatten, die Last ihrer Schulden zu tragen", berichtet Simone Strehle-Hechenberger, Leiterin der ifs Schuldenberatung. "Gemeinsam mit unseren Klientinnen und Klienten erarbeiten wir Lösungen für deren Schuldenprobleme, sodass sie zukünftig möglichst lastenfrei durchs Leben gehen können."
Es gibt zahlreiche Gründe für finanzielle Probleme. Zu den häufigsten Ursachen zählen Einkommensverschlechterung bzw. Arbeitslosigkeit, das Konsumverhalten, Selbständigkeit sowie Scheidung und Trennung. Aktuell setzt die durch COVID19 ausgelöste Krise viele Menschen zusätzlich finanziell unter Druck. "Die massiven Auswirkungen auf unsere Wirtschaftsbetriebe sind noch nicht absehbar und die Arbeitslosenzahlen haben Rekordhöhen erreicht," erklärt Strehle-Hechenberger. "Viele Menschen, die sich bereits in einer Schuldenregulierung befinden, sehen diese durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit gefährdet, da sie die vereinbarten Raten nicht mehr bezahlen können. Anderen droht Zahlungsunfähigkeit mit allen damit verbundenen Konsequenzen."
Auf Bundesebene sind befristete Maßnahmen getroffen worden, die Menschen mit Schulden das finanzielle Überleben sichern sollen. So werden Kündigungen von Wohnungen aufgrund von Zahlungsverzug ausgesetzt, Kreditiverträge können um drei Monate gestundet werden und es gibt Beschränkungen von Verzugszinsen und Inkassokosten. Des Weiteren gibt es keine Strom- und Gas-/Wärmeabschaltungen aufgrund von Zahlungsverzug, Räumungsexekutionen werden aufgeschoben und auch Zahlungsplanraten können auf Antrag gestundet werden.
"Ob diese Maßnahmen ausreichen, wird sich zeigen. Unverändert sinnvoll und wichtig ist es, Armut insgesamt zu bekämpfen", betont die Leiterin der ifs Schuldenberatung. Es gilt, die Zinsspirale zu stoppen, sodass sich Schulden inklusive aller Kosten und Zinsen maximal verdoppeln. Das Existenzminimum sollte erhöht werde und der Familienbonus bei den Familien bleiben und nicht gepfändet werden.
Die ifs Schuldenberatung ist – auch in der Krise – für die Menschen in Vorarlberg da. Im vergangenen Jahr nahmen insgesamt 3.273 Klienten (62 Prozent Männer, 38 Prozent Frauen) das Angebot in Anspruch. Der Großteil war zwischen 26 und 55 Jahre alt. Rund 38 Prozent der Klienten waren vollzeitbeschäftig, 28 Prozent arbeitslos, 11 Prozent teilzeitbeschäftigt.
Mag. Marion Hepberger
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