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Hinsehen statt wegschauen

Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen stellt noch immer ein Tabuthema dar. Deshalb veranstaltet das ifs am 22. Oktober im Spielboden Dornbirn den Kinderschutztag und möchte unter dem Motto „hinsehen statt wegsehen“ auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen.

Am 22. Oktober ist ifs Kinderschutztag im Spielboden Dornbirn.

Der Kinderschutztag zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit für das Thema Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren und über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren. „Kinderschutz liegt in der Verantwortung von Erwachsenen“, erklärt Jutta Lutz-Diem, Leiterin des ifs Kinderschutzes. „Kinder und Jugendliche sind darauf angewiesen, dass Erwachsene Missbrauchssignale deuten, richtig verstehen und in weiterer Folge verantwortungsvoll handeln können.“ Es ist wichtig, über Dynamiken im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch und Gewalt informiert zu sein und zu wissen, welche professionellen Stellen Hilfe und Unterstützung anbieten. So sind Betroffene und deren erwachsene Bezugspersonen der eigenen Hilflosigkeit nicht gänzlich ausgeliefert und bleiben handlungsfähig.

Wichtige Aufklärungsarbeit

Der Kinderschutztag ermöglicht auf unterschiedlichste Art und Weise einen Zugang zum Thema Gewalt an Kindern und Jugendlichen. „Wir behandeln das Thema nicht nur auf der Informations- und Sachebene, sondern möchten die Besucherinnen und Besucher auch auf der emotionalen Ebene berühren“, berichtet Jutta Lutz-Diem. So bietet die Veranstaltung neben fachlichen Inputs auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Damit leistet der Kinderschutztag wichtige Aufklärungsarbeit, denn auch heute noch halten sich veraltete Mythen hartnäckig in den Köpfen der Bevölkerung. „Kinder und Jugendliche, die missbraucht werden, suchen nicht die Nähe zum Täter“ oder „Es werden nur Mädchen sexuell missbraucht“ gehören dazu. „Diese Mythen erschweren es Kindern und Jugendlichen zusätzlich, den Missbrauch gegenüber einer Vertrauensperson offenzulegen“, erzählt die Leiterin des ifs Kinderschutzes. „Sie fühlen sich alleine gelassen und nicht verstanden, ziehen sich zurück und schweigen.“ Oft suchen die Betroffenen Zuflucht in der virtuellen Welt und Anerkennung in den sozialen Medien. Diese Bedürftigkeit wird oft von Menschen, die ihre Macht gegenüber Kindern und Jugendlichen missbrauchen, ausgenutzt.

Kinderschutz gelingt nur gemeinsam

Die Veranstaltung steht zudem ganz im Zeichen der Vernetzung, denn Kinderschutz kann von keiner Institution alleine getragen werden. Es bedarf immer eines Netzwerkes, das in Vorarlberg unter anderem aus dem Fachbeirat Kinderschutz Vorarlberg, dem Netzwerk Familie, der Polizei, Amazone, love.li und dem ifs Kinderschutz besteht. Es ist wichtig, offen über Missbrauch und Gewalt zu sprechen und damit die Gewaltdynamik zu unterbinden.


Fact-Box

 

ifs Kinderschutztag

22. Oktober 2022, ab 14:30 Uhr
Spielboden Dornbirn

Programm

14:30 Uhr 
Ausstellung von Schüler:innen des BRG Dornbirn Schoren
Infostände unserer Kooperationspartner:innen
kurze Videospots im Kinosaal

16:30 Uhr 
Begrüßung
Susanne Wallner, Leiterin ifs Fachberatung
Jutta Lutz-Diem, Leiterin ifs Kinderschutz
Grußworte der Stadt Dornbirn
Stadträtin Marie Louise Hinterauer
Grußworte des Landes Vorarlberg
Landesrätin Katharina Wiesflecker

17:00 Uhr 
Referat mit anschließender Fragerunde
Alexander Geyerhofer: „Kinder sicher im Internet“

19:00 Uhr 
Lesebühne mit Poet:innen in Kooperation mit „Ländle Slam“

20:00 Uhr 
Ausklang und Zeit für Austausch mit
Larissa Schwärzler und Band



Kontakt

Kommunikation & Marketing

Mag. Marion Hepberger

Interpark Focus 40

6832 Röthis