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Bewusstsein für Autismus schaffen: Früherkennung ist wichtig

In jedem Alter und in allen Lebensphasen können sich die Menschen in Vorarlberg an das ifs wenden, um Beratung, Begleitung und Unterstützung zu bekommen. Auch für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen ist das ifs eine wichtige Anlaufstelle – egal ob für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, ob zur Bewältigung des täglichen Lebens oder des Schul- und Berufsalltags. Je früher Betroffene professionelle Beratung und Begleitung erhalten, desto besser kann ihre Entwicklung positiv gefördert werden.

Expert:innen im ifs können Betroffenen Klarheit geben und wissen, wie es weitergeht.

Margot Küng ist klinische Psychologin und leitet seit 2011 den ifs Fachbereich Diagnostik. Dieser bietet Orientierung und Antworten auf Fragen, die das Leistungsspektrum, die Entwicklung, das Verhalten, Persönlichkeitsfaktoren und die Wahrnehmungsbereiche betreffen. "Wenn Eltern mit ihren Kindern und Jugendlichen zu uns kommen, sind es meist deren diffuse Verhaltensweisen, die ihnen Sorge bereiten", erklärt die klinische Psychologin. "Man kann sich das wie ein großes, unvollständiges Mosaik vorstellen. Wir haben anfangs nur sehr wenige Informationen – Mosaiksteine – und kennen das fertige Bild zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mittels Testverfahren versuchen wir dann, dieses Mosaik zu vervollständigen."

In ihrer täglichen Arbeit führen die ifs Diagnostiker:innen verschiedenste psychologische Testverfahren durch, um herauszufinden, was die Ursachen für die Verhaltensauffälligkeiten sein könnten. "Welches Bild sich uns am Ende durch die Abklärung zeigen wird", so Elisabeth Stieger, Ausbildungskandidatin für Klinische Psychologie im ifs, "ist immer sehr spannend. Gleichzeitig ist es auch eine herausfordernde Aufgabe, denn obwohl es bei den Symptomatiken viele Gemeinsamkeiten gibt, sind die Klient:innen doch völlig verschieden, ebenso die Ursachen für ihre Verhaltensweisen."

Wie läuft eine testpsychologische Abklärung ab?

Für eine umfassende testpsychologische Untersuchung braucht es in der Regel mehrere Termine, wobei sich die genaue Ausgestaltung natürlich je nach Klient:in unterscheidet. In jedem Fall gibt es aber vor Beginn der Abklärung ein Erstgespräch mit den Betroffenen bzw. deren Eltern. Daraufhin vereinbaren die ifs Diagnostiker:innen die Abklärungstermine für die testpsychologischen Verfahren. Ergänzend werden von den Betroffenen, deren Eltern oder im Bedarfsfall auch deren Lehrer:innen Fragebögen ausgefüllt.

"Die Testverfahren sind teilweise sehr umfassend", schildert Margot Küng. "Wir wissen ja zu Beginn nicht, was die Ursache der Verhaltensauffälligkeiten bzw. der Symptomatik ist. Mittels Differentialdiagnose müssen verschiedenste Störungsbilder mit einbezogen oder ausgeschlossen werden. Wir können den Betroffen und deren Eltern auch sagen, welche nächsten Schritte für sie anstehen. Wir helfen ihnen weiter."

Wissen, wie es weiter geht!

Anhand der Untersuchungsergebnisse werden den Betroffenen und deren Eltern mögliche Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten aufgezeigt bzw. auf Wunsch ein Kontakt mit den dafür zuständigen Institutionen hergestellt. Besteht für die Expert:innen der ifs Diagnostik der Verdacht, dass es sich um eine Autismus-Spektrum-Störung handelt, so empfehlen sie eine intensivere Abklärung im Verein aks Kinderdienste sowie das Hinzuziehen einer Kinder- und Jugendpsychiaterin. Dort erhalten Eltern Anleitung und Begleitung in der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen mit Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen.

Auch das ifs berät und begleitet Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in unterschiedlichsten Lebenslagen und über mehrere Altersabschnitte hinweg. Deshalb wissen die Expert:innen, wie wichtig es ist, eine autistische Störung möglichst früh zu erkennen. Wenn bereits im Kindesalter auf die speziellen Bedürfnisse eingegangen werden kann, können den Betroffenen bessere Entwicklungsmöglichkeiten im Alltag geboten werden.

Und was kostet das alles?

Das Service des ifs ist kostenlos – es genügt eine mündliche oder schriftliche Kontaktaufnahme. Betroffene werden entweder von Ärzt:innen an das ifs überwiesen oder können sich selbst an das ifs wenden.


Kontakt

ifs Diagnostik
Leiterin: Margot Küng
Telefon 05 1755-560
E-Mail