jahresbericht13

11 ifs Beratungsdienste auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert und Kinder werden in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt. Im vergangenen Jahr wurde das Angebot an den Beratungsstellen Feldkirch und Bregenz erweitert, um gezielt die Gruppe der Jugendlichen anzusprechen. Konkret wurden Schulklassen höherer Schulen (ca. 16-Jährige) an die jeweilige Bera- tungsstelle eingeladen, um ihnen das Angebot des ifs und speziell des Fachbereichs Kinder- und Jugendbe- ratung vorzustellen. ifs Familienberatung Die ifs Familienberatung bietet Bera- tung, Begleitung und Unterstützung für Paare und Menschen in Famili- ensystemen (Eltern, Kinder, Jugend- liche, Großeltern etc.). Die Erhaltung und Förderung der Beziehungskom- petenz steht dabei im Vordergrund. Ziel ist es, schwierige Familien- oder Paarsituationen zu erkennen und mit den Betroffenen gemeinsam zu bearbeiten, damit sich daraus nicht langfristige, verfestigte Problem- lagen entwickeln. Zu den zentralen Themen zählen Elternsein, Partner- schaft, Sexualität und Familienpla- nung, Schwangerschaft und Geburt sowie Trennung und Scheidung. 2013 trat das neue „Kindschafts- rechtsänderungsgesetz“ in Kraft, das eine verpflichtende Elternberatung vor einer einvernehmlichen Schei- dung vorsieht, wenn minderjährige Kinder mitbetroffen sind. Die Famili- enberatung bietet seit Inkrafttreten dieses Gesetzes regelmäßige Infor- mationsveranstaltungen an, um El- tern für die Bedürfnisse ihrer Kinder zu sensibilisieren und sie darin zu unterstützen, auch nach einer Tren- nung die Elternschaft gemeinsam zu gestalten und zu verantworten. Die vielen positiven Rückmeldungen der Elternpaare, welche die Informati- onsveranstaltungen besuchen, und die daraus oftmals resultierenden themenvertiefenden Einzelberatun- gen bestätigen die Sinnhaftigkeit bzw. auch Notwendigkeit dieser Maßnahme. ifs Erwachsenen­ beratung Das Angebot der ifs Erwachsenenbe- ratung richtet sich an Menschen ab dem 18. Lebensjahr. Dies betrifft die Lebensabschnitte frühes und mitt- leres Erwachsenenalter, die Gruppe der SeniorInnen sowie der Hochbe- tagten. Das Beratungs- und Thera- pieangebot ist breit gefächert und bezieht sich auf die psychosoziale Grundversorgung. Für die vielfältig­ sten Problem- und Fragestellungen, welche im Laufe eines Erwachsenen- lebens auftreten können, wird Hilfe geboten. Ziele sind die Erhaltung und Förderung sowie die Wiedererlan- gung von psychosozialer Gesundheit und die Verhinderung von sozialer Desintegration. Eine Vielzahl an Erkrankungen kann durch seelische und soziale Belas- tungen entstehen. Deshalb liegt der Akzent der Arbeit auf der Herausar- beitung und Förderung von Ressour- cen: die individuelle Selbstbestim- mung unterstützen, den Aufbau und die Stärkung des Selbstwertgefühls fördern, die Qualität von zwischen- menschlichen Beziehungen verbes- sern und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erreichen. Des Weiteren ist es eine zentrale Auf- gabe, die KlientInnen zu unterstützen, die spezifischen Aufgaben und Her- ausforderungen, welche die jeweiligen Lebensabschnitte an sie stellen, zu erkennen und annehmen zu können. Im vergangenen Jahr wurden zwei Themenschwerpunkte gesetzt: Burn- out und Alter. Für beide Schwer- punkte wurde ein Gruppenangebot ausgearbeitet, das 2014 erprobt wird. ifs Psychotherapie Die Psychotherapie entwickelt sich immer mehr zu einem Handlungs- feld, das einer breiten Palette von Fragestellungen und Problemen Rechnung trägt. Die Angebote rei- chen von kurzfristigen Hilfestel- lungen zur Bewältigung von Krisen und akuten Problemsituationen bis hin zu länger dauernden, zeitlich intensiven Behandlungen bei Per- sönlichkeitsstörungen oder psycho- somatischen Erkrankungen. Gemäß einer Studie, die auf Basis von ifs- Daten durchgeführt wurde, kann ein Gutteil der Anfragen mit kurz- bis mittelfristigen Behandlungen be- arbeitet werden. Eine vergleichbare Studie der deutschen Technikerkasse bestätigt diesen Ansatz, der darauf ausgerichtet ist, die psychotherapeu- tischen Angebote so zu positionieren, dass sie möglichst frühzeitig und in Eigeninitiative ergriffen werden. Ein Angebot, das auf Eigeninitiative setzt, öffentlich finanziert ist, das unbürokratisch und ohne aufwän- dige Zugangskriterien erreichbar ist, ist attraktiv und sehr effizient. Im Jahre 2013 erhielten 1.630 Men- schen psychotherapeutische Hilfe- stellungen. Durch Gruppenangebote wie „Starten statt Warten“, Krisen- gespräche und flexibel gestaltete Settings waren auch kurzfristig not- wendige Interventionen möglich. Je früher Psychotherapie in Anspruch genommen wird, desto größer ist der persönliche Einsatz, der erbracht werden kann. Je verfestigter und chronischer ein Problem ist, desto größer ist der Aufwand. Und das Zu- trauen in die eigenen Möglichkeiten ist oft durch das lange Andauern eines Problems geschwächt. In der

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