jahresbericht13
ifs Jahresbericht 2013 14 1.831 Menschen suchten im Jahr 2013 Unterstützung durch die Fachgruppe ifs Assistenz – Menschen, die zumeist mit körperlicher bzw. kognitiver Beeinträchtigung konfrontiert oder selbst von chronischer Erkrankung betroffen sind. Oft nehmen aber auch Angehörige und Personen aus dem Umfeld von Betroffenen die Dienste der Assistenz in Anspruch. Die The- men der Beratungen sind vielfältig. Insbesondere Fragen der Existenz- sicherung und Fragen, die unter- schiedliche Lebensphasen betreffen, werden angesprochen. Eines ist den meisten gemeinsam: Sie erleben/er- fahren durch gesellschaftliche Barri- eren Behinderung in ihrem Alltag. Behinderungen entstehen beispiels- weise durch bauliche Barrieren, welche den Zugang zu Objekten er- schweren oder gar verunmöglichen. Auch ein mangelndes Leitsystem für Menschen mit einer Sehbehinderung fällt in diese Kategorie. Für viele Menschen mit Beeinträchtigung – Menschen mit Seh- oder Hörbeein- trächtigung, Rollstuhlfahrer und andere – sind scheinbar selbstver- ständliche und alltägliche Dinge nur schwer oder gar nicht zu bewältigen: das Benützen öffentlicher Verkehrs- mittel, der Erwerb eines Tickets am Automaten, das Verfolgen von Fernsehnachrichten, das Lesen von Amtsbriefen oder das Ausfüllen von Anträgen u.v.m. Die Lösungen für all diese Probleme scheinen einfach zu sein. Wie aber steht es um die Barrieren in den Köpfen von uns allen? Was geschieht, wenn wir einen Menschen treffen, der in seinen Bewegungen unkontrolliert, eben anders ist? Des- sen Sprache holpriger erscheint, der unsere Erklärungen nicht auf Anhieb versteht? Schnell wird diesemMen- schen ein Stempel aufgedrückt. Oft ist zu hören: „Der ist ja behindert.“ – was aber nicht als Feststellung, son- dern als Abwertung verstanden wird. Das macht deutlich, dass Menschen mit Beeinträchtigung – egal welcher Art – erst durch solche Vorurteile, Zuschreibungen und erschwerte Möglichkeiten daran gehindert bzw. behindert werden, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Die MitarbeiterInnen der Assistenz begleiten Menschen mit Beeinträch- tigung dabei, die Behinderungen im Alltag zu bewältigen. Sie unter- stützen im selbstständigen Wohnen (Fundament), bei der Integration am Arbeitsmarkt (Spagat), klären Fragen bezüglich der Chancen und Mög- ifs Assistenz Gemeinsam Spuren hinterlassen und die Gesellschaft prägen.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0