jahresbericht13

17 ifs Sozialpsychiatrische Intensivbetreuung Einzelbetreuung Die Sozialpsychiatrische Intensiv- betreuung (SIB) konzentriert sich im Rahmen einer 1:1-Betreuung auf junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, denen es aktuell nicht möglich ist, sich altersgerecht zu verhalten, um ein gemeinschaftsfähiges und dem Lebensalter sowie der persönlichen Eigenart entsprechendes, eigenver- antwortliches Leben zu führen. Dies ist ihnen nicht möglich, da sie meist in ihrer kindlichen Entwick- lung nachhaltig gestört wurden, sodass sich Teilbereiche der eigenen Persönlichkeit nicht mehr weiterent- wickeln konnten. Die Symptome die- ser frühen Entwicklungsstörungen zeigen sich meist erst in den folgen- den Lebensjahren in Form von Ver- haltensauffälligkeiten, welche nicht gleich als Symptome für eine Ent- wicklungsstörung erkannt werden (können). Meist haben die Betroffe- nen schon einen längeren Leidens- weg hinter sich, der vom Scheitern unterschiedlichster Betreuungs- und Lebensformen geprägt ist. Die MitarbeiterInnen des SIB versu- chen herauszufinden, in welcher Ent- wicklungsphase der junge Mensch „gestört“ wurde, um ihn dann im Kontext seines tatsächlichen Ent- wicklungsniveaus zu begleiten und somit u.a. eine gezielte entwicklungs- psychologisch orientierte Nachrei- fung zu begünstigen. Integrative therapeutische Tagesgestaltung Darüber hinaus werden den KlientIn- nen unterschiedliche praktisch ori- entierte Erlebenswelten angeboten, in denen sie sich individuell fördern und auch fordern lassen können. Die Integrative therapeutische Tagesge- staltung stellt somit ein ergänzendes Modul des SIB dar. Traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit sowie häufige Bezie- hungsabbrüche durch verschiedene Betreuungs- und Behandlungsset- tings prägen die Vorerfahrungen und das Selbstbild der KlientInnen. Um das Leben und seine Möglichkeiten zu entdecken, braucht es eine große Portion Neugier. Diese wichtige Vor- aussetzung für Lernen und Entwick- lung ist oft gehemmt und von Ängs- ten überlagert. Aus diesem Grund kommt der Stärkung des Selbstwer- tes und dem Vertrauen-Lernen in die eigenen Fähigkeiten eine große Bedeutung zu. Gemeinsam begeben sich KlientIn- nen und MitarbeiterInnen auf die Suche nach vorhandenen Interes- sen und Ressourcen, aber eröffnen auch neue Perspektiven durch gemeinsame Schnuppertage in ver- schiedensten Arbeits-, Freizeit- und Lebensbereichen. Es wird bewusst darauf geachtet, Firmen, Vereine und Nachbarschaft am jeweiligen Wohn- ort einzubinden, sodass KlientInnen möglichst frühzeitig ein eigenes so- ziales Netzwerk zu Verfügung steht. Ziel ist es, die KlientInnen in ein für sie bewältigbares, individuelles, aktives, selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Im Jahr 2013 begleitete die ifs Sozi- alpsychiatrische Einzelbetreuung 8 KlientInnen. In der Integrativen therapeutischen Tagesgestaltung wurden 6 Personen betreut, von denen 4 gleichzeitig KlientInnen der Einzelbetreuung waren. Somit begleitete das SIB insgesamt 10 junge Menschen. Zudem wurden 14 Perso- nen in die Betreuung miteinbezogen, wodurch sich insgesamt eine Klient­ Innenzahl von 24 ergibt. Aufnahmen erfolgen ausschließlich auf Anfrage des Amtes der Vorarlber- ger Landesregierung. ○ ifs Sozialpsychiatrische Intensivbetreuung Verbunden – Verbündet