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ifs Jahresbericht 2013 22 ifs Delogierungs­ prävention Die Koordinationsstelle Delogie- rungsprävention setzt sich gemein- sammit dem Land Vorarlberg, den Gemeinden, gemeinnützigen Wohn- bauträgern und anderen sozialen Ins- titutionen für Menschen ein, die vom Verlust ihrer Wohnung bedroht sind. Dabei übernimmt die Koordinations- stelle die Aufgabe, die Zusammenar- beit aller involvierten Systempartner abzustimmen und somit einen rei- bungslosen Ablauf zu gewährleisten. Gemeinsames Ziel ist es, Betroffene so früh wie möglich zu erreichen, um den Wohnungsverlust und damit einhergehendes Leid zu verhindern. Denn je früher Hilfe angeboten wird, desto größer sind die Chancen auf Erhaltung der Wohnung. Im vergangenen Jahr erhielten 289 Haushalte, die vomWohnungsverlust bedroht waren, Unterstützung. Dabei gelang es dank der guten Koopera- tionen, in 86 Prozent aller Fälle den Wohnraum zu sichern bzw. einen adäquaten neuen Wohnraum zu fin- den. Ein weiterer Erfolg der breiten Vernetzungsarbeit ist die rückläufige Zahl an gerichtsanhängigen Räu- mungsverfahren. Während 2005, als die Koordinationsstelle eingerichtet wurde, noch 1.098 Verfahren bei Ge- richt eingebracht wurden, so waren es 2013 „nur“ mehr 731 Fälle. ifs Krisenwohnungen Die fünf Krisenwohnungen bieten Menschen in schwierigen Lebens- lagen eine vorübergehende Wohn- möglichkeit und somit die Chance auf einen Neubeginn. Hier erhalten Hilfesuchende, die ihre Wohnung verloren haben, rasch, unkompliziert und ohne bürokratische Hürden Un- terstützung sowie Zeit und Raum, ihre persönliche Lebenssituation und die nächsten Schritte zu überdenken und mit Hilfe und Unterstützung auch zu wagen. 2013 lebten insgesamt 80 Personen (57 Frauen, 4 Männer und 19 Kinder) in den fünf ifs Krisenwohnungen in Bludenz, Feldkirch, Dornbirn, Hard und Bregenz. Dabei betrug die durchschnittliche Verweildauer 97 Tage. Erfreulich ist, dass 53 Prozent der Parteien entweder in eine ge- meinnützige Wohnung oder in eine private Mietwohnung ziehen und somit ihren Wohnbedarf langfristig sichern konnten. ifs Siedlungsarbeit Die Kompetenzstelle Siedlungs- arbeit fungiert als professionelle Unterstützung für Gemeinden und gemeinnützige Wohnbauträger, die bei Konflikten in Siedlungen Handlungsbedarf ausmachen. Denn Wohnqualität spielt neben der Er- schwinglichkeit von Wohnraum eine entscheidende Rolle. Vor allem in größeren Wohnanlagen kann diese aber leicht beeinträchtigt werden, wenn etwa gegensätzliche Interessen zu Konflikten und Auseinanderset- zungen führen. Spannungen entste- hen vor allem durch Probleme bei Müllplätzen, Lärm und Unruhe oder durch BewohnerInnen, die sich nicht an Hausordnungen halten. In solchen Fällen gilt es, alles daran zu setzen, damit das Zusammenle- ben in den Siedlungen funktioniert. Die Gemeinden und gemeinnützigen Wohnbauträger sind bemüht, auftre- tende Konflikte positiv zu lösen. Weil diese Bemühungen aber auch oft an Grenzen stoßen, wurde die Kompe- tenzstelle für Siedlungsarbeit einge- richtet. Die Mitarbeiterinnen werden in Kooperation mit den Zuständigen der Gemeinde aktiv, setzen Projekte auf, koordinieren sie und suchen durchführende Partner vor Ort. ○ ifs Wohnen Beraten – Begleiten – Vorbeugen – Vermitteln

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