jahresbericht14

9 ifs Beratungsdienste ifs Erstberatung Wer psychosoziale Fragen oder Prob- leme hat, sich in einer Krise befindet und auf der Suche nach Orientierung sowie einem klärenden Gespräch ist, bringt zumeist nicht die Kraft für eine zeitaufwändige Suche nach Beratungsangeboten auf. Es ist wichtig, ohne frustrierende Irrwege zu einer Problemlösung zu gelan- gen: Mit dem ersten Schritt, bei der ersten Kontaktaufnahme und ohne Voranmeldung an der richtigen Stelle zu sein und professionelle Beratung zu erhalten – dies ermöglicht die ifs Erstberatung. Hilfesuchende Menschen können an den regionalen Beratungsstellen kurzfristig und in Wohnortnähe mit dem ifs in Kontakt treten. Dadurch soll ein möglichst frühes Eingehen auf die Anliegen und Probleme si- chergestellt und eine Zuspitzung der Problemlage verhindert werden. Die BeraterInnen orientieren sich an der Fragestellung oder dem Verände- rungswunsch der KlientInnen und bringen ihnen jene Wertschätzung entgegen, die ihnen für ihren Mut und ihre Bereitschaft, sich den Prob- lemen zu stellen und diese in Angriff zu nehmen, zusteht. Die ifs Erstberatung ist ein allgemei- ner und niederschwelliger psycho- sozialer Beratungsdienst, der Hilfe in Krisensituationen, Kurzberatung und Vermittlung an interne und externe Fachdienste bietet. Dafür bedarf es kontinuierlicher Kooperati- onen und Vernetzungen mit internen und externen Einrichtungen sowie laufender Fortbildungen, um der Fülle an Frage- und Problemstellun- gen gerecht werden zu können. 2014 beschäftigte sich das interdis- ziplinäre Team vermehrt mit suizi- dalen Krisen und deren Vermittlung, psychiatrischen Erkrankungen und der Unterstützung von Konventions- flüchtlingen. Des Weiteren betrafen die Anfragen Themenbereiche des täglichen Lebens wie Existenzsiche- rung, Wohnen, berufliche Probleme, Familie, Beziehung, Trennung/Schei- dung, Einschränkung, Ängste, psy- chische und somatische Störungen, Trauer, Trauma, Selbstwert, Sekten etc. Insgesamt nutzten im vergangenen Jahr 10.232 KlientInnen das Angebot der ifs Erstberatung. Davon entfallen 2.168 Anfragen an die Beratungs- stelle Bregenz, 362 Anfragen an die Beratungsstelle Bregenzerwald, 2.877 Anfragen an die Beratungsstelle Dornbirn, 684 Anfragen an die Bera- tungsstelle Hohenems, 2.515 Anfra- gen an die Beratungsstelle Feldkirch sowie 1.626 Anfragen an die Bera- tungsstelle Bludenz. ifs Erwachsenen­ beratung Die Folgen von sozialer und emo- tionaler Überlastung in unserer Gesellschaft sind häufig körperli- che, psychosomatische und seeli- sche Erkrankungen, durch die dem Gesundheitssystem hohe Kosten entstehen. Diese Entwicklung zu unterbrechen, ist Ziel des Angebots der ifs Erwachsenenberatung. Im Sinne der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung stärken und fördern BeraterInnen die Ressourcen und Potentiale von Menschen in psy- chosozialen Problemsituationen. Die Stärkung der Autonomie, der Mün- digkeit und der Emanzipation steht dabei im Vordergrund. Beratung ist die Basis dafür, dass Menschen ihre eigene körperliche, emotionale und geistige Belastbarkeit wieder erken- nen, Überbelastung vermeiden und dadurch eine Verbesserung der Le- benssituation erreicht wird. Im vergangen Jahr entwickelte die ifs Erwachsenenberatung zwei Grup- penangebote und setzte diese um. Das Angebot zum Thema „Burn-out“ zielt sowohl auf eine ausführliche Problemanalyse als auch auf die Stärkung der eigenen Ressourcen und die Entwicklung neuer Bewäl- tigungsstrategien ab. Als besonders wertvoll erleben TeilnehmerInnen dabei den Austausch mit Menschen in ähnlichen Problemsituationen. Das Angebot „Zruck luaga, vorwärts lofa“ richtet sich an Frauen und Män- ner ab dem 60. Lebensjahr. Durch den gemeinsamen Blick zurück und nach vorne können sich neue wert- schätzende Sichtweisen auf die Ver- gangenheit und neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen.

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