jahresbericht15

11 ifs Beratungsdienste spielt der Präventionsgedanke eine große Rolle. Kinder, die in schwieri- gen Lebensumständen aufwachsen, sollen möglichst frühzeitig unter- stützt werden. Psychotherapie Vorarlberg Psychische Erkrankungen zählen mittlerweile zu den häufigsten Krankheiten in unserer Gesellschaft – Depressionen gelten als die neue „Volkskrankheit“. Das daraus resul- tierende persönliche und soziale Leid ist beträchtlich und wirkt hinein in Familien, Freundeskreise und Arbeitswelten der Betroffenen. Im Jahr 2014 reagierte die Vorarlberger Gebietskrankenkasse mit der Auf- stockung der Fördermittel auf diesen steigenden Bedarf und beauftragte in einem gemeinsamen Vertrag mit dem Land Vorarlberg das ifs, die am- bulante nicht-ärztliche Psychothe- rapie in Vorarlberg zu organisieren – ein klares Signal, dass Psychothe- rapie als unverzichtbares Angebot in der Gesundheitsversorgung verortet sein muss. Entsprechend dem Vertrag wurden zusätzlich zu den im ifs angestell- ten PsychotherapeutInnen neue KooperationsparnterInnen aus den niedergelassenen Praxen mit Stundenkontingenten unter Vertrag genommen. Mit der Bezeichnung „Psychotherapie Vorarlberg“ stehen 18 angestellte und 23 niedergelassene PsychotherapeutInnen, ausgebildet in 12 unterschiedlichen anerkannten Psychotherapieschulen, an 12 Stand- orten Vorarlbergs zur Verfügung. Der Zugang zum Angebot „Psychothe- rapie Vorarlberg“ ist bürgernah und unbürokratisch konzipiert und kann sowohl über die Erstberatung an den ifs Beratungsstellen als auch über direkte Anmeldung bei den Psycho- therapeutInnen erfolgen. Therapeutische Gruppen anzubieten stand im Vorjahr verstärkt im Fokus des Fachbereichs Psychotherapie Vorarlberg. Die spezifischen Lern- und Nachreifungserfahrungen und die Ressourcen, die ein Mehrperso- nensetting ermöglicht, sollen auch in den folgenden Jahren mehr Beach- tung finden. Für den Fachbereich Psychothera- pie Vorarlberg hat im Jahr 2014 ein Prozess begonnen, der mit „Öffnung, Präzisierung und Reformierung“ bezeichnet werden kann. Gegenüber jeder Reform erhaben bleibt die Basis jeder therapeutischen Handlung: die therapeutische Beziehung – verstan- den als Vertrauens- und Schutzraum, der ein Zu-sich-Fühlen und Von-sich- Sprechen (wieder) ermöglicht und damit „multiplen Entfremdungspro- zessen“ (Petzold) entgegenwirkt. ifs Schulsozialarbeit Die Schule ist ein Lebens- und Lernort. Hier sammeln Kinder und Jugendliche Erfahrungen, es kommt zu Auseinandersetzungen und auch Probleme von zu Hause werden mit in die Schule getragen. Konflikte mit MitschülerInnen oder LehrerInnen, Leistungen in der Schule, Scheidung bzw. Trennung, Gewalt in der Fa- milie, Freundschaft, Ängste sowie Aggressionen zählen u. a. zu jenen Themen, welche die SchülerInnen beschäftigen und ihre Ausdrucksfor- men im Schulalltag finden. Die ifs SchulsozialarbeiterInnen sind an 24 Vorarlberger Schulen (15 Mit- tel-, 4 Polytechnische, 2 Handelsschu- len und 3 Sonderpädagogischen För- derzentren) tätig und fungieren in erster Linie als AnsprechpartnerIn- nen für die SchülerInnen, aber auch für deren Eltern und Lehrpersonen. Schulsozialarbeit beinhaltet neben der Einzelfall- und Gruppenarbeit zudem die koordinierte Kooperation mit schulischen und außerschuli- schen Partnern auf verschiedensten Ebenen. Dabei vertreten die Schul- sozialarbeiterInnen ein multipro- fessionelles und sozialräumliches Arbeitsverständnis im Sinne einer lernenden Kooperation. Im vergangenen Jahr wurden ins- gesamt 1.622 SchülerInnen begleitet

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