jahresbericht15

19 ifs Sozialpädagogik terland bietet eine Rund-um-die-Uhr- Betreuung, die neben der klassischen sozialpädagogischen Arbeit auch eine professionelle und qualitativ hochwertige Betreuungsmöglichkeit für Jugendliche mit psychiatrischem Bedarf sicherstellt. Hier wurden 2014 insgesamt 22 Jugendliche intensiv und gezielt gefördert und begleitet. Geschaffen wurde diese besondere Form des Betreuungskonzeptes mit dem Ziel, zwei Drittel der belegbaren Plätze für Jugendliche der Kinder- und Jugendhilfe und ein Drittel der Plätze für Jugendliche mit einem er- forderlichen rehabilitativen Förder- bedarf sicherzustellen. In den letzten drei Jahren ist der Anteil jener Ju- gendlichen, die hohe psychiatrische Belastungen aufweisen, stetig im Steigen begriffen, was dazu führte, dass sich das Verhältnis umgekehrt hat. Dies stellt die bestehende Be- treuungsstruktur zunehmend vor neue Herausforderungen und erfor- dert laufende Anpassungen der orga- nisatorischen Ausrichtung und der pädagogischen Arbeitsweise. Ein Betreuungsabschluss erfolgte im Jahr 2014 bei insgesamt 14 Jugendli- chen, die durchschnittliche Aufent- haltsdauer betrug 7,9 Monate. ifs Ambulant betreu­ tes Wohnen (AbW) Ist die Rückkehr nach Hause für Jugendliche trotz aller Bemühungen nicht möglich, so stellt das Ambulant betreute Wohnen seit vielen Jahren ein Unterstützungsangebot dar. In eigens angemieteten Wohnungen erhalten Jugendliche die Möglichkeit, sich in einer eigenständigen und ei- genverantwortlichen Lebensführung zu erproben. Als Aufnahmekriterien gelten imWesentlichen der Grad der Eigenverantwortung, der Selb- ständigkeit und der Verbindlichkeit eines/einer Jugendlichen. 2014 wurden insgesamt 48 Jugendli- che im Rahmen des AbW betreut, wo- bei 23 Personen – 19 Mädchen und 4 Jungen – neu aufgenommen wurden. Die durchschnittliche Betreuungs- dauer betrug 13,3 Monate. ifs Nachgehende sozialpädagogische Betreuung (NASA) Treten familiäre Schwierigkeiten auf, so kann ambulante Beglei- tung hilfreich sein. NASA ist ein unterstützendes Angebot in Form von nachgehender Betreuung und stellt die jungen Menschen in den Mittelpunkt. In der pädagogischen Beratungs- und Betreuungsstruktur werden die Jugendlichen direkt in ihren Lebensräumen bei der Suche und Erarbeitung von individuellen Lösungen unterstützt und in der Umsetzung hin zu einer förderlichen Entwicklung begleitet. NASA betreute 2014 insgesamt 108 Jugendliche, von denen 59 – 32 Mäd- chen und 27 Jungen – neu aufgenom- men wurden. Die durchschnittliche Dauer der abgeschlossenen Betreu- ungen betrug 9,9 Monate. ifs Flexible intensivpä- dagogische Betreuung (Flex) Sind Jugendliche und Eltern trotz der sehr angespannten familiären Situation, aufgrund derer bereits eine Fremdunterbringung angedacht wurde, bemüht, mit professioneller Hilfe die Situation soweit zum Gu- ten zu wenden, dass der Verbleib im gewohnten Lebensumfeld sicherge- stellt werden kann, so bietet ifs Flex Unterstützung. Im Jahr 2014 wurde die bestehende Konzeption in Teilbereichen neu überarbeitet. Mehrere Neuerungen in den Abläufen und daraus folgend in den pädagogischen Alltagsarbei- ten ermöglichen nunmehr eine we- sentlich flexiblere Handhabung im Zugang zu diesem Angebot. Flex betreute 2014 insgesamt 37 Ju- gendliche, was bei einer gleichzeitig sinkenden durchschnittlichen Be- treuungsdauer einer Steigerung von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. ifs Jugend-Intensiv- Programm (JIP) Die veränderten gesellschaftlichen Herausforderungen, die komplexeren Problemstellungen der zugewiesenen Jugendlichen, aber auch die geän- derten Rahmenbedingungen in der Kinder- und Jugendhilfe machten es notwendig, für das Jugend-Intensiv- Programm neue Wege zu suchen. Im vergangenen Jahr wurde in einem mehrstufigen Evaluierungsprozess die bisherige Konzeption überprüft und zukünftigen Erfordernissen gegenübergestellt. In der Bewertung mehrerer Lösungsmodelle wurde das größte Synergiepotential in der Zusammenführung der Fachberei- che JIP und Flex identifiziert. Dabei bildet Flex die nachgehende, mobile Grundstruktur und wird im indivi- duellen Anlassfall durch eine tem- poräre Intensivbetreuungsstruktur (JIP) in neuer und veränderter Form ergänzt. Diese Struktur wird ab dem Jahr 2015 höhere Flexibilität mit in- dividuell abgestimmten Einsatzmög- lichkeiten bieten. Im vergangenen Jahr 2014 betreute das JIP insgesamt 17 Jugendliche, davon 10 Neuaufnahmen. Im Jugend- Intensiv-Programm ambulant (Son- deraufträge), eine Betreuungsform mit speziell auf den Einzelfall abge- stimmtem Betreuungskonzept, konn- ten im vergangenen Jahr 5 Jugendli- che begleitet werden. ○

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