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ifs Jahresbericht 2015 22 Wohnen ist ein Grundrecht bzw. Grundbedürfnis. Dieses nicht zu be- friedigen, kommt einem Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben gleich, denn Wohnraum stellt eine wichtige Voraussetzung für die Er- haltung der psychischen und physi- schen Gesundheit sowie die Teilhabe am öffentlichen Leben dar. Droht der Wohnungsverlust, so bietet ifs Wohnen mit den Angeboten ifs Delo- gierungsprävention, ifs Krisenwoh- nungen und ifs Siedlungsarbeit Hilfe und Unterstützung. ifs Delogierungs­ prävention Wer vom Verlust der eigenen Woh- nung bedroht wird, steht einer ungewissen Zukunft gegenüber. Betroffene benötigen frühzeitige und kompetente Hilfe, um den Wohnungsverlust und damit ein- hergehendes Leid erfolgreich und nachhaltig verhindern zu können. Unverzichtbar ist in diesem Zusam- menhang die gute Vernetzung aller involvierten Systempartner. Eine wichtige Funktion kommt hierbei der Koordinationsstelle ifs Delogierungs- prävention zu. Diese übernimmt die Aufgabe, die Zusammenarbeit von Land Vorarlberg, Gemeinden, gemeinnützigen Wohnbauträgern und Sozialeinrichtungen abzustim- men und somit einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Unter- stützung für Betroffene umfasst u. a. die Klärung der rechtlichen Situation sowie Hilfestellungen bei der Bean- tragung von Sozialleistungen. Im Jahr 2014 unterstützte die ifs Delogierungsprävention gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern insgesamt 282 Haushalte, die vom Wohnungsverlust bedroht waren. In 85 Prozent aller Fälle gelang es, den Wohnraum zu sichern bzw. einen ad- äquaten neuen Wohnraum zu finden. ifs Krisenwohnungen Mit dem Verlust der Wohnung ver- schärfen sich Lebenskrisen, denn wer seine Wohnung verliert, verliert zugleich auch jenen Ort, der Gebor- genheit und Rückzug bietet. Die ifs Krisenwohnungen lassen Menschen in dieser schwierigen Lebenslage rasch, unkompliziert und ohne büro- kratische Hürden Hilfe zukommen und stellen diesen vorübergehenden Wohnraum zur Verfügung. Betrof- fene erhalten somit Zeit und Raum, ihre persönliche Situation zu über- denken und die nächsten Schritte zu planen. Im vergangenen Jahr fanden insge- samt 92 Personen (56 Frauen, 4 Män- ner und 32 Kinder) in einer der fünf Krisenwohnungen ein vorübergehen- des Zuhause. 49 Prozent der Parteien zogen nach ihrem Aufenthalt in der Krisenwohnung in eine gemeinnüt- zige Wohnung oder private Mietwoh- nung, was insofern erfreulich ist, als damit deren Wohnungsbedarf lang- fristig gesichert werden konnte. ifs Siedlungsarbeit Das Zusammenleben in Siedlungen fordert von allen BewohnerInnen Toleranz, soziale Kompetenz und ein gewisses Maß an Rücksichtnahme. Zugleich bietet es aber auch zahlrei- che Chancen und Möglichkeiten. Tre- ten Konflikte auf, so beeinträchtigen diese die Wohnqualität und somit das Wohlbefinden in hohemMaße. In solchen Fällen gilt es, frühest- möglich aktiv zu werden, um so ein funktionierendes Zusammenleben sicherzustellen. Die Kompetenzstelle ifs Siedlungs- arbeit bietet Gemeinden und ge- meinnützigen Wohnbauträgern, die bei Streitigkeiten Handlungsbedarf ausmachen, professionelle Unterstüt- zung. Gemeinsammit den Zustän- digen der Gemeinde werden die Mit- arbeiterInnen der Kompetenzstelle aktiv, setzen Projekte auf, koordinie- ren diese und suchen durchführende Partner vor Ort. ○ ifs Wohnen Weit mehr als ein Dach über dem Kopf

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