Jahresbericht 2016

ifs Jahresbericht 2016 14 ifs Streetwork Mühletor Streetwork Mühletor versteht sich als niederschwellige Anlauf- und Be- ratungsstelle für Jugendliche, junge Erwachsene und Menschen in deren Umfeld. Dabei fungieren die Mitar- beiterInnen als Ansprechpartner für die Zielgruppe Jugend und bieten in Bezug auf einfache aber auch kom- plexe Fragestellungen Orientierung, Begleitung und Hilfe. Die Anforderungen an junge Men- schen, sich zu einem aktiven, flexi- blen und engagierten Mitglied der Gesellschaft zu entwickeln, über- fordert heute viele. Ebenso stellen mangelnde Orientierung oder feh- lender familiärer Rückhalt massive Erschwernisse für das Aufwachsen dar. Die Reaktionsmöglichkeiten von Jugendlichen reichen von Wider- stand gegenüber Eltern bis zum to- talen Rückzug. Die Entwicklung von ungünstigen gesundheitlichen Sym- ptomen (z. B. gesteigerte Aggression, Überlastungsreaktionen, Depressi- onen) sind nicht selten. Hier richtet sich der Fokus auf die Stärkung der Jugendlichen, aber auch auf die Ver- mittlung von Eigenverantwortung. Eltern sollen parallel dazu unter- stützt werden, ihre Rolle als Verant- wortliche für ihre Kinder einnehmen zu können. Im vergangenen Jahr konnten insgesamt 1.180 KlientInnen beraten und begleitet werden. Ein Anliegen von Streetwork Müh- letor ist der möglichst einfache und unkomplizierte Zugang zum Beratungsangebot. Vor allem die jugendliche Zielgruppe soll die Mög- lichkeit erhalten, mit BeraterInnen in Beziehung zu treten und sich ernst genommen zu fühlen. Im Ar- beitsalltag bedeutet dies, dass sozial­ raumnahe Beratung geboten wird. Im Rahmen von Streetwork werden vor Ort und direkt in deren Lebens- umfeld Kontakte zu Jugendlichen geknüpft. So gelingt es, einen Zugang zu jungen Menschen herzustellen, die mit herkömmlichen Angeboten nicht erreicht werden können. 2016 konnten so 1.120 Streetworkkontakte geknüpft werden. Zudem wurden 360 Jugendliche im Rahmen von speziel- len Projekten erreicht. Einer hohen Nachfrage erfreute sich im vergangenen Jahr der seit langem bewährte Pflichtschulabschlusskurs, der in Kooperation mit der Volks- hochschule Götzis durchgeführt wird. Im Rahmen des Kurses wur- den insgesamt 148 junge Menschen sozialarbeiterisch und pädagogisch begleitet und unterstützt. Neu ist das Angebot der Orientie- rungsworkshops „Check Österreich“ für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in einem der Häuser der ifs Flüchtlingsarbeit unterge- bracht sind. Mit Ende des Jahres 2016 wurde zudem die ifs Extremis- musprävention neu eingerichtet. Im Auftrag des Landes Vorarlberg stellt das ifs zwei ExpertInnen für Extre- mismusprävention, die Ansprechper- sonen für Gefährdungsfragen, Ab- klärungen in Einzelfällen und erste Interventionsschritte sind. ifs Gewaltberatung Im Auftrag der Kinder- und Jugend- hilfe arbeitet die ifs Gewaltberatung mit (potentiellen) Tätern bzw. Tä- terinnen. In der Beratung werden gemeinsam Perspektiven und Ver- haltensweisen für ein gewaltfreies Leben entwickelt, denn oberste Pri- orität hat das Ziel, weitere Gewalt- handlungen präventiv zu verhindern. Wichtig ist es, dass gewalttätige oder gewaltbereite Menschen die Einsicht gewinnen, dass ihr Handeln Bezie- hungen zerstört, und sie die alleinige

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