Jahresbericht 2016

15 ifs Beratungsdienste Verantwortung für ihr gewalttätiges Verhalten übernehmen. Die Klient­ Innen werden darin unterstützt, ihr Krisenverhalten und ihre Eskalati- onsstrategien zu erkennen und in der Folge Deeskalationsstrategien zu entwickeln, um nicht mehr gewalttä- tig zu werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 551 Personen unterstützt. 446 gewalttätige Menschen nahmen das Beratungsangebot in Anspruch, in 105 Fällen wurde das soziale Umfeld der TäterInnen begleitet. Dazu zäh- len Angehörige, Freunde und Freun- dinnen aber auch Lehrpersonen und BetreuerInnen. Bei Wegweisungen ermöglicht eine österreichweit einzigartige Koope- ration zwischen Polizei und ifs Ge- waltberatung eine zeitnahe Kontakt- aufnahme mit dem Täter bzw. der Täterin. Ziel ist es, GefährderInnen einen Zugang zum Beratungsangebot zu ermöglichen. Dabei stellt die Zeit- nähe einen entscheidenden Faktor hinsichtlich der Motivation, eine Be- ratung in Anspruch zu nehmen, dar, da Verdrängungsmechanismen und Bagatellisierungen noch nicht einge- setzt haben. Von 65 weggewiesenen Personen, die einer Datenweiterlei- tung an die Gewaltberatung zuge- stimmt hatten, nahmen 54 Prozent das Angebot an. In der Zusammenar- beit zwischen Exekutive und Gewalt- beratung steckt das Potential, durch eine zeitnahe Konfrontation der Ge- fährder bzw. Gefährderinnen einen effektiven Zugang zu dieser schwer erreichbaren KlientInnengruppe zu erlangen. ifs Supervision & Coaching Supervision und Coaching bietet professionelle Beratung und Unter- stützung in Bezug auf die Herausfor- derungen des Berufslebens. Dabei steht der Mensch mit seinen arbeits- bezogenen Fragen und Anliegen im Mittelpunkt. Ob Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeitssituation, Konflikte in der Zusammenarbeit mit KollegInnen oder der Wunsch nach Verbesserung der Qualität der Arbeit – Supervision unterstützt in belastenden Arbeitssituationen. Es gilt, neue Perspektiven zu entwi- ckeln sowie persönliche und beruf- liche Handlungskompetenzen zu erweitern. Coaching ist eine besondere Form der Begleitung für Menschen mit Führungsaufgaben. Neben der Ge- staltung der eigenen Führungsrolle werden Hilfe bei Entscheidungs- findungsprozessen, Strategien für effizientes Kommunizieren sowie Management von Veränderungs- prozessen und Krisensituationen thematisiert. Ein wichtiges Unterstützungsange- bot stellt das Konfliktcoaching bzw. die Konfliktmediation dar. Denn es ist wichtig, dass Führungskräfte, Teams und Organisationen einen offeneren und unverkrampfteren Umgang mit Konflikten lernen und somit Konflikten zuversichtlicher begegnen können. Im vergangenen Jahr nahmen 122 Einzelpersonen sowie mehrere Teams mit insgesamt 256 Personen und Gruppen mit insge- samt 302 Personen das Angebot von Supervision & Coaching in Anspruch. Kooperationen Die ifs Beratungsdienste engagierten sich 2016 in folgenden Sozialraum- und Unternehmenskooperationen: - MITANAND Stelle für Gemeinwe- senarbeit Rankweil arbeitet im Auf- trag der Marktgemeinde Rankweil gemeinsammit den BewohnerInnen an der Entwicklung des Sozial- und Lebensraums. In Abstimmung mit der Bürgerservicestelle gilt es, die Wirksamkeit des sozialen Netzes zu gestalten sowie die Ressourcen des Einzelnen und seines Umfeldes in der Gemeinde und der Region zu mobilisieren und zu stärken. - ifs Sozialarbeit Kleinwalsertal bietet im Auftrag der Gemeinde Mittelberg professionelle Beratung in allen Fragen der seelischen und sozialen Gesundheit. Ziel ist es, Hil- fesuchende beim Zugang zu deren persönlichen, familiären und gesell- schaftlichen Ressourcen sowie bei der Problembewältigung und dem Finden individueller Lösungswege zu unterstützen. Des Weiteren en- gagiert sich eine Mitarbeiterin im Auftrag der Gemeinde Riezlern in der Jugendarbeit. - Unternehmenskooperationen bestanden 2016 mit der AK Vor- arlberg, Getzner Werkstoffe, Hilti Thüringen, Sapa Extrusion (Hydro Aluminium Nenzing), Hirschmann Automotive, Liebherr Nenzing, Rexam sowie den Betriebsräten von Illwerke, VKW und Vorarlberg Netz. Aus Projekten zur Work-Life- Balance entwickelten sich Koopera- tionen mit diesen Firmen, in deren Rahmen neben der körperlichen Ge- sundheit und der Unfallprävention auch die seelische Gesundheit im Zentrum steht. ○

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0