Jahresbericht 2016
ifs Jahresbericht 2016 16 Es liegt in der Natur des Menschen, sich mit bestimmten Themen erst dann auseinanderzusetzen, wenn man selbst davon betroffen ist oder diese Themen eine akute Krise bzw. Herausforderung darstellen. Doch es ist wichtig, bestimmte Themen immer wieder in den Blick der Öf- fentlichkeit zu rücken und die Gesell- schaft hierfür zu sensibilisieren. Eines dieser Themen sind Beein- trächtigungen und chronische Er- krankungen. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ifs Assistenz ist es ein Anliegen, nicht nur an Ta- gen wie dem „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“ oder dem „Tag der Inklusion“ auf die Rechte, Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit Beeinträchtigun- gen aufmerksam zu machen, sondern sich anhaltend und professionell damit zu befassen. Sei es, um die Alltagsbewältigung der Betroffenen sicherzustellen, um aktiv zur Weiter- entwicklung der Systeme beizutra- gen oder um da zu sein und Unter- stützung zu bieten, wenn Menschen von diesem Thema betroffen sind und Hilfe benötigen. Im vergangenen Jahr begleitete die ifs Assistenz mit ihren Fachberei- chen Fundament, Spagat, Soziale Integration, Diagnostik und Integra- tive Arbeitsstruktur insgesamt 1.846 Menschen mit Beeinträchtigungen und/oder chronischen Erkrankun- gen bei der Bewältigung ihres All- tags. Gemeinsam galt es, passende Arbeitsplätze und Wohnformen zu finden, akute Krisensituationen zu meistern, Perspektiven zu erarbeiten, Unterstützungsmöglichkeiten aufzu- zeigen u.v.m. Immer stand dabei die Selbstbestim- mung der Klientinnen und Klienten im Zentrum. Stets wurde das Ziel verfolgt, deren Fähigkeiten für ein Leben in Eigenständigkeit zu stär- ken, um somit ein inklusives Leben inmitten der Gesellschaft zu ermögli- chen. Denn sinnvolle Beschäftigung, eine regelmäßige Tagesstruktur, selbstbestimmtes Leben und Woh- nen und in das soziale Umfeld integ- riert zu sein steigern die Lebensqua- lität und tragen zur Erhaltung der Gesundheit bei. Besonders schön ist es, den Erfolg der Beratungs- und Begleitungstätigkeit miterleben zu dürfen – und zwar immer dann, wenn es KlientInnen schaffen, ihr Leben auch ohne fach- liche Unterstützung selbstständig zu meistern. ifs Wohnen und Leben in Eigenständigkeit (Fundament) Das ifs Fundament unterstützt Men- schen mit Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten darin, ihr Leben nach persönlichen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Im Zen- trum steht das selbstständige und selbstbestimmte Wohnen. Es gilt, die KlientInnen beim Aufbau und/oder der Sicherung einer zu bewältigen- den Wohnsituation zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Das Fundament zeichnet sich da- durch aus, dass die gemeinsammit dem/der KlientIn definierten Ziele schrittweise erreicht werden und damit eine Reduktion der benötigten Begleitung einhergeht. Immer wieder schaffen es KlientInnen, auch ohne fachliche Unterstützung zu wohnen und ihr Leben selbstständig zu meis- tern. Dies vor allem dann, wenn der Aufbau und Erhalt eines tragenden Netzwerkes im nahen sozialen Um- feld gelingt. Selbst Entscheidungen zu treffen sowie die Wahl zu haben, wo, wie und mit wem jemand leben möchte, wirkt sinnstiftend und zieht positive Folgewirkungen nach sich. Der Selbstwert sowie die Lebensqua- lität steigen und ein Leben inmitten der Gesellschaft ist möglich. Insgesamt umfasst das Funda- ment fünf Angebote. Im Rahmen von „Vorbereitung auf ein Leben in Selbstständigkeit ambulant“ wer- den Personen unterstützt, die eine Veränderung ihrer Wohnsituation anstreben und deren aktuelle Wohn- situation ein förderliches Umfeld darstellt, in welchem sich die Klient Innen die Fähigkeiten für ein selbst- ständiges Wohnen aneignen können. Gemeinsam wird der Übergang vom familiären Umfeld in eine eigene Wohnung geplant und gestaltet. „Vorbereitung auf ein Leben in Selbstständigkeit teilstationär“ rich- tet sich an KlientInnen, die über kein stützendes Umfeld verfügen bzw. die aktuelle Wohnsituation – bei- spielsweise aufgrund des Endes einer Maßnahme der Kinder- und Jugend- hilfe – verlassen müssen und deshalb eine umfangreichere Unterstützung benötigen. In einer teilstationären Wohngemeinschaft können diese ein Wohntraining absolvieren. „Wohnen und Leben in Selbststän- digkeit“ bietet Personen, die in einer eigenen Wohnung leben, regelmäßige Unterstützung und Anleitung, sodass diese ihren Alltag gut bewältigen können. Dieses Angebot richtet sich auch an Menschen, die aufgrund einer schweren körperlichen Beein- trächtigung einen hohen Unterstüt- ifs Assistenz Aktiv für ein inklusives Leben
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