Jahresbericht 2016

ifs Jahresbericht 2016 22 Erwachsene oft über kein soziales bzw. familiäres Netz verfügen, initi- ierte der Dachverband Österreichi- scher Kinder- und Jugendhilfeein- richtungen das Projekt „Careleavers – Welcome to Life“. Dieses wird in Vorarlberg vom AbW gemeinsam mit dem Vorarlberger Kinderdorf durchgeführt. Ziel ist es, jungen Er- wachsenen nach dem Ausscheiden aus einem Regelangebot der Kinder- und Jugendhilfe eine Anlaufstelle in Fragen der Gesundheit, Orientierung und des Alltagslebens zu bieten. ifs Nachgehende sozialpädagogische Arbeit (NASA) In einem ambulant-offenen Setting bietet ifs NASA im Auftrag der Kin- der- und Jugendhilfe professionelle Begleitung für Jugendliche, deren selbstständige Lebensgestaltung und soziale Integration erschwert, gefährdet oder verunmöglicht ist. Der Ort der Betreuung kann sowohl imWohnbereich des Jugendlichen als auch außerhalb desselben lie- gen, sofern dieser der Erreichung der allgemeinen und speziellen Ziele dienlich ist. Somit handelt es sich bei NASA um eine zeitlich und örtlich flexible sozialpädagogische Begleitung in nachgehender Form. Durch verschiedene pädagogische Methoden werden unterschiedliche Blickwinkel eingenommen, Problem- lösungen gesucht und auf Vor- und Nachteile geprüft. Wichtig ist, dass die Entscheidung bei den jungen Menschen selbst liegt und diese die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. So lernen die Jugendli- chen, ihren Alltag mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen zu bewältigen und es gelingt, eine (teil-) stationäre Fremdunterbringung zu vermeiden und durch frühzeitige In- terventionen einer Verschärfung der Problemsituation entgegenzuwirken. Eltern werden bedarfsorientiert in die Arbeit miteinbezogen, denn die Entscheidungen in der Erziehung liegen nach wie vor in der Verantwor- tung der Eltern. Im Jahr 2016 begleitete ifs Nachge- hende sozialpädagogische Arbeit 118 Jugendliche, von denen 67 neu aufgenommen wurden (42 Buben, 25 Mädchen). Die durchschnittliche Be- gleitdauer betrug 10 Monate. ifs Flexible intensiv- pädagogische Arbeit (Flex) Das Team der ifs Flexiblen intensiv- pädagogischen Arbeit unterstützt im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe Jugendliche und Eltern in proble- matischen familiären Situationen, um ein weiteres Zusammenleben zu ermöglichen. Im Rahmen der Be- gleitung werden die Jugendlichen stabilisiert und in ihrer positiven, nachhaltigen Entwicklung gefördert, während die Eltern eine Stärkung in ihren Erziehungsaufgaben erfahren. So kann es gelingen, das Zusammen- leben für alle Beteiligten zu verbes- sern. Zeigt sich aber, dass der Ver- bleib in der Familie aufgrund starker Belastungen nicht möglich ist, so begleitet Flex die jungen Menschen in eine für sie passende Maßnahme. Mit Ende des Jahres 2016 endete die Pilotphase, in deren Rahmen die Angebote Flexible intensivpädago- gische Arbeit und Jugend-Intensiv- Programm zusammengelegt wur- den. Neu ist nun das Angebot von individuellen, auch mehrwöchigen Intensivphasen für Jugendliche im Ausland, die sich durch eine 1:1-Be- treuung auszeichnen, sowie das Angebot von punktuellen Intensiv- zeiten vor Ort für Eltern und Ge- schwister regulär in Flex verankert. Im vergangenen Jahr zeigte sich, dass es einen hohen Bedarf an Un- terstützung für Eltern gibt, deren Jugendliche noch unmotiviert sind und keine Einsicht zeigen, bei sich etwas zu verändern. Der Druck und die Hilflosigkeit sind oftmals sehr groß, vor allem wenn Gewalt von Jugendlichen gegenüber ihren Eltern ausgeübt wird. Insgesamt begleitete Flex 2016 47 Jugendliche. 20 Mädchen und 11 Bu- ben wurden neu aufgenommen. Die durchschnittliche Betreuungszeit betrug 7 Monate. Zusätzlich wurden 5 Sonderaufträge ausgeführt. ○

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