Jahresbericht 2016
5 Jahresüberblick tungsbewusste Umgang damit sind ein Faktor, der gerade auch im Sozial- bereich von besonderer Wichtigkeit ist. Die Kriterien von Wirtschaftlich- keit, Zweckmäßigkeit und Sparsam- keit sind Grundlage für eine auch im organisatorisch-finanziellen Bereich professionelle Betriebsführung der sozialen Organisationen. Entwicklungen fordern das Sozialsystem Seit einigen Jahren stehen wir im Sozialsystem vor der Herausfor- derung, Wachstum bewältigen zu müssen – sowohl quantitatives Wachstum, beispielsweise demogra- fisch bedingt in der Pflege, als auch qualitatives Wachstum, bedingt durch gesetzliche Standards, durch Rechte von KlientInnen und Patien- tientInnen sowie durch die fachliche Entwicklung der Disziplinen. Dies führt – verbunden mit neuen und ak- tuellen Herausforderungen (wie die derzeitige Flüchtlingssituation) so- wie gesellschaftlich-politischen Dy- namiken (wie z. B. die gerade erfolgte Abschaffung des Pflegeregress) – zu steigenden Budgets und zur Sorge um die Finanzierbarkeit des Systems. Wie kann und soll sich eine Sozia leinrichtung wie das ifs in dieser Situation verhalten? Grundsätzlich möchten wir kein Treiber von Sozial- leistungen sein. Ich denke, wir bewe- gen uns in Vorarlberg auf einem qua- litativ und quantitativ vernünftigen Niveau, haben jedoch in manchen Bereichen unsere Rolle als Modellre- gion mit vielen Leuchtturmprojekten eingebüßt. Für die nächsten Jahre wird es wichtig sein, dass wir das so- lide Niveau halten und (wieder) inno- vativer werden. Innovation sei hier so verstanden, dass wir die erforder- lichen Veränderungen und Entwick- lungen bewältigen und gestalten und gut mit dem (finanziell) Möglichen zusammenbringen. Kritisches Hinterfragen und Flexibilität Als Sozialeinrichtung schauen wir aufmerksam dorthin, wo wir kriti- sche Entwicklungen beobachten und wahrnehmen. Deshalb gestalteten sich unsere Stellungnahmen zum neuen Mindestsicherungsgesetz und zur Mindestsicherungsverord- nung auch als sehr differenziert. Ich denke, wir müssen gerade bei Ver- änderungen in den Systemen ganz genau beobachten, ob die gesetzten Maßnahmen die intendierte Wirkung zeigen und wo man korrigierend ein- greifen muss, um unerwünschte Fol- gen zu vermeiden. So haben wir uns gemeinsam – Land und Träger – vor- genommen, in einem engmaschigen Monitoring die Umsetzung der neuen Regelungen zur Mindestsicherung zu beobachten und gegebenenfalls zu korrigieren. Zugleich sind wir im Rahmen von neuen Entwicklungen, wie beispiels- weise jener der Flüchtlingsbewe- gung, herausgefordert, rasch entspre- chende Ressourcen und Strukturen zur Verfügung zu stellen. Die Zivilge- sellschaft und die Organisationen im Gesundheits- und Sozialbereich ha- ben hier in den vergangenen Jahren Großartiges geleistet. Mindestens genauso schwierig ist es jedoch, diese
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