Jahresbericht 2016

9 ifs Beratungsdienste ifs Erstberatung Die ifs Erstberatung ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen mit psy- chosozialen Fragen und Problem- stellungen und bietet Kurzberatung, Krisenintervention, Abklärung sowie Vermittlung zu weiterführenden Angeboten. Ohne Voranmeldung erhalten Hilfesuchende während der Öffnungszeiten der ifs Beratungs- stellen sofortige Unterstützung. Der flexible, niederschwellige und variantenreiche Beratungsansatz ermöglicht es den KlientInnen, kurz- fristig und möglichst in der Nähe des Wohnortes in Kontakt mit dem ifs zu treten. Durch frühzeitige Hilfe und Unterstützung gelingt es in vielen Fällen, eine weitere Zuspitzung der Problematik zu verhindern. Zudem gewährleistet die professionelle Ab- klärung, dass Hilfesuchende an die richtigen Fachbereiche und Institu- tionen vermittelt werden, wodurch es gelingt, frustrierende Irrwege und unnötige Verweisungen zu ver- meiden. Jeder und jede, der/die sich an die ifs Erstberatung wendet, ist schon beim ersten Kontakt an der richtigen Stelle. Zu den häufigsten Beratungsthemen zählten 2016 u. a. Existenzsiche- rung, Wohnungssuche, Scheidung/ Trennung, Kontaktrecht, Armut, Arbeitslosigkeit, Flucht, Fragen zur Einbürgerung, Extremismus, Gewalt, Missbrauch, Verfolgung, familiäre Konflikte, Schwangerschaft, Über- forderung, Kontaktschwierigkeiten, psychische Probleme, psychiatrische Erkrankungen, Suizidalität, Essstö- rungen, Selbstwert, Trauma und Verlust. Eine besondere Herausforderung stellte der Amoklauf in Nenzing dar. Kurzfristig wurde an der ifs Bera- tungsstelle Bludenz eine Hotline für Betroffene, deren Angehörige und Beteiligte eingerichtet. Innerhalb weniger Tage wandten sich über 100 Personen an die MitarbeiterInnen der Erstberatung und erhielten pro- fessionelle Unterstützung. Im Jahr 2016 kümmerte sich das Team der ifs Erstberatung um insge- samt 10.698 Anfragen. Dabei handelte es sich um 5.640 persönliche Gesprä- che, 4.694 telefonische Kontakte und 364 Anfragen per E-Mail. 60 Prozent aller Anfragen konnten in der Erstbe- ratung behandelt und abgeschlossen werden, 35 Prozent wurden intern und 5 Prozent extern weitervermit- telt. Das Erstberatungsteam Bludenz war mit 1.595 Anfragen befasst, das Team Bregenz mit 2.146, das Team Bregenzerwald mit 432, das Team Dornbirn mit 2.776, das Team Feld- kirch mit 2.943 und das Team Hohe- nems mit 806 Anfragen. ifs Erwachsenen­ beratung Die ifs Erwachsenenberatung um- fasst die Beratung und Begleitung von erwachsenen Menschen und zielt dabei auf die Erhaltung, Förde- rung und Wiedererlangung von psy- chosozialer Gesundheit sowie auf die Vermeidung von sozialer Desintegra- tion ab. Denn immer mehr Menschen leiden unter außerordentlichen Belastungen am Arbeitsplatz, in der Familie oder in Beziehungen und nicht selten machen sich diese Be- lastungen in Form von psychischen und psychosomatischen Reaktionen bemerkbar. Sozialer Rückzug und Isolation sind oft eine Folge davon und erschweren die Genesung. Die ifs Erwachsenenberatung greift in diese Negativspirale ein und unterstützt die KlientInnen bei der Wiedererlan- gung ihres psychischen und körper- lichen Wohlbefindens. Dabei steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen, Sorgen, aber auch seinen Fähigkeiten imMittelpunkt. Im Rahmen der Beratung gilt es, Kli- entInnen zu befähigen, eigenständig Lösungsideen zu entwickeln und um- zusetzen, sodass diese ihre Lebens- qualität wieder zurückgewinnen. Psychosoziale Beratung bietet zudem Hilfe in Bezug auf Lebensfragen, die für Erwachsene in unterschiedlichen Lebensphasen eine Herausforde- rung darstellen. Ziel ist es, dass sich Klientinnen und Klienten wieder in ihrem Umfeld – sei es am Arbeits- platz oder in Beziehungen – zurecht- finden bzw. Situationen verändern oder akzeptieren können. Der res- sourcenfördernde Ansatz, mit dessen Hilfe gemeinsam auch Entschei- dungs- oder Handlungskompetenzen erarbeitet werden, ist daher von

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