ifs_jahresbericht2017

11 ifs Regionale Sozialberatung Grundbedürfnisse nachhaltig zu erfüllen. Es gilt, sie in den Bereichen Wohnen, finanzielles Auskommen, Arbeit und Bildung zu unterstützen, sodass sie den Anforderungen des Familienlebens und der Arbeitswelt langfristig gerecht werden können. Dabei wird Hilfe angeboten, bis die Existenzbedrohung beseitigt ist und genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um den Alltag zu meistern. Im Bereich des Flüchtlingscoachings erhielten die KlientInnen u. a. Unter- stützung bei Familienproblemen, bei der Organisation von Deutschkursen, bei Schulproblemen der Kinder, beim Familiennachzug und beim Erhalt eines negativen Asylbescheids. Die MitarbeiterInnen der Sozialen Arbeit versuchten, den Betroffenen die Le- bensumstände in Österreich zu erklä- ren und ihnen so die Eingewöhnung in diesem ihnen fremden Kulturkreis zu erleichtern. Insgesamt begleiteten die Mitarbei­ terInnen der ifs Sozialen Arbeit im vergangenen Jahr 2.064 Personen. ifs Streetwork Mühletor Belastende Lebens- und Familiensi- tuationen, persönliche Krisen in der Entwicklung der eigenen Identität, psychische Erkrankungen, Belastun- gen durch einen psychisch kranken Elternteil oder auch fehlende Orien- tierung in der Berufs- und Ausbil- dungswahl – die Liste der Gründe, weshalb Jugendliche und junge Er- wachsene den Kontakt zu ifs Street- work Mühletor suchen und Beratung in Anspruch nehmen, ist lange. Viele Jugendliche melden sich direkt bei den MitarbeiterInnen. Der Zugang zum Beratungsangebot ist bewusst flexibel und niederschwellig gestal- tet. Beispielsweise spielen Neue Me- dien eine wichtige Rolle und werden in den Beratungsalltag integriert. Insgesamt führte das Streetwork Mühletor Team im vergangenen Jahr 1.320 Beratungen durch. Dabei werden nicht nur die Jugendlichen selbst unterstützt, sondern auch de- ren Familiensysteme mit in die Bera- tung einbezogen. In der Arbeit mit jungen Menschen ist es auch immer wichtig, den Sozi- alraum im Blick zu haben und sozial- raumnahe Beratung anzubieten. Das bedeutet, dass die MitarbeiterInnen von Streetwork Mühletor vor Ort und im direkten Lebensumfeld der Jugendlichen aktiv sind. So gelang es 2017, insgesamt 1.240 Streetwork- kontakte zu knüpfen. Unterstützend wirken hier etablierte Kooperati- onen wie jene mit der Gemeinde Mäder oder im Bezirk Bludenz. Vermehrt gingen 2017 Anfragen zu Gruppenangeboten zu den Themen Mobbing, Demokratiekultur und Teamarbeit ein. Insgesamt nahmen 381 Personen an den von Streetwork Mühletor durchgeführten Projekten teil. Im Bereich der Förderung von jun- gen Menschen mit brüchigen Bil- dungsverläufen verzeichnete der Pflichtschulabschlusskurs, eine Ko- operation mit der Volkshochschule Götzis, ein weiteres erfolgreiches Jahr. Insgesamt 89 Kursteilneh- merInnen wurden 2017 von Street- work Mühletor sozialarbeiterisch und pädagogisch begleitet. Auch das Sprachkompetenztraining+, eine Ko- operation mit okay.zusammen leben, ermöglichte 16 Teilnehmenden, ihre Fähigkeiten zu stärken. ifs Extremismus­ prävention Das Angebot der ifs Extremismus- prävention wurde Ende des Jahres 2016 im Auftrag des Landes Vor- arlberg installiert und entwickelte sich im vergangenen Jahr zu einer Anlauf- und Interventionsstelle in Bezug auf Fragen rund um die The- men Extremismus, Gefährdung und Radikalisierung. Die BeraterInnen fungieren als Ansprechpersonen für verunsicherte Angehörige, Ins- titutionen und BürgerInnen. Zudem gilt es, mit den Betroffenen selbst in Kontakt zu treten, wobei sich in vielen Fällen unsichere Identitäten zeigen, denen extreme Einstellungen Halt und Orientierung bieten. Ins- gesamt bot die ifs Extremismusprä- vention in rund 50 Fällen Hilfe an. In jedem vierten Fall wurde – unter Ein- haltung der Richtlinien zum Schutz der Vertrauensbeziehung – mit dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung koope- riert, um Gefährdungen genau ab- zuklären. Fortgeschrittene Radika- lisierungen stellten dabei nur einen kleinen Teil dar. Kooperationen Das ifs engagiert sich 2017 in folgenden Sozialraum- und Unternehmenskooperationen: - MITANAND Stelle für Gemeinwe- senarbeit Rankweil verfolgt im Auftrag der Gemeinde Rankweil das Ziel, den Sozial- und Lebensraum gemeinsammit den BürgerInnen weiterzuentwickeln. Es gilt, die Res- sourcen des Einzelnen zu stärken und dessen Umfeld zu aktivieren und die Wirksamkeit des sozialen Netzes zu stärken. - ifs Sozialarbeit Kleinwalsertal bietet im Auftrag der Gemeinde Mittelberg fachlich kompetente Be- ratung in Bezug auf psychosoziale Fragestellungen. Im Auftrag der Gemeinde Riezlern engagiert sich zudem eine Mitarbeiterin in der Jugendarbeit. - Unternehmenskooperationen be- standen 2017 mit der AK Vorarlberg, Ball Beverage Packaging, Getzner Werkstoffe, Hilti Thüringen, Hirsch- mann Automotive, Hydro Extru- sion, Liebherr Nenzing und den Betriebsräten von Illwerke, VKW und Vorarlberg Netz. Aus Projekten zur Work-Life-Balance entwickelten sich Kooperationen mit diesen Fir- men, in denen u. a. die seelische Ge- sundheit und Schuldenprävention im Zentrum stehen. - Im Rahmen der bundesweiten Bil- dungs- und Informationsinitiative „Lebensqualität Bauernhof“ bieten ifs MitarbeiterInnen in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Beratung für Bäuerinnen und Bau- ern aus Vorarlberg. ○

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