ifs_jahresbericht2017

ifs Jahresbericht 2017 14 ifs Familienberatung Familien durchlaufen unterschied- lichste Lebensphasen und sehen sich oftmals mit vielfältigen Krisen, Konflikten und Herausforderun- gen konfrontiert – von ungewollter Schwangerschaft über unerfüllten Kinderwunsch bis hin zu Erzie- hungsfragen, von Problemen in der Partnerschaft über Generatio- nenkonflikte bis hin zu Trennung/ Scheidung und Neuorganisation der Familienform. Einzelpersonen, Paare und Familien in diesen herausfor- dernden Situationen und in Verän- derungsprozessen zu beraten und zu unterstützen ist Aufgabe der ifs Fa- milienberatung. In manchen Fällen ist es ausreichend, den Hilfesuchen- den Informationen zukommen zu lassen, in anderen Fällen können die Anliegen in Kurzberatungen geklärt werden. Wiederum andere benötigen längerfristige Beratungen, da deren Problemstellungen höchst komplex sind. In der Beratung gilt es, die Kli- entinnen und Klienten emotional zu stabilisieren und gemeinsammit ihnen prozessorientierte Lösungs- möglichkeiten zu erarbeiten. Dabei ist der Prozess, sich mit Gefühlen wie beispielsweise Angst, Wut oder Traurigkeit auseinanderzusetzen und einen gesunden Umgang mit die- sen Gefühlen zu entwickeln, oftmals untrennbar mit der emotionalen Stabilisierung verbunden. Ziel der Beratung ist das Erhalten, Stärken, Fördern und/oder Herstellen einer ei- genständigen Verantwortlichkeit der KlientInnen für eine gesunde soziale und emotionale Entwicklung. Es gilt diese (wieder) zu befähigen, tragfä- hige Beziehungen aufzubauen und zu gestalten, einen wertschätzenden, empathischen Umgang miteinander zu pflegen, im Alltag adäquat zu handeln und zu reagieren und Kon- flikte konstruktiv auszutragen und zu lösen. Abhängig von der Frage- stellung ist die Zusammenarbeit mit anderen ifs Fachbereichen oder auch mit externen Netzwerkpartnern unverzichtbar. Trennung bzw. Scheidung stellen ein zentrales Thema der Beratungen dar. In 397 Fällen nahmen Betroffene 2017 die Unterstützung der Familienbera- tung in Anspruch und 393 Personen besuchten das Gruppenangebot „Ver- pflichtende Elternberatung vor einer einvernehmlichen Scheidung“. 137 Paare versuchten ihre Probleme im Rahmen der Ehe-/Paarberatung zu klären. In 155 Fällen wurde die Erzie- hungsberatung zu Rate gezogen. Des Weiteren besuchten 249 Schüle- rinnen und Schüler die sexualpäda- gogischen Workshops und 319 Inte- ressierte nahmen an den insgesamt 16 Vorträgen, die im Rahmen des Pro- jektes „Kinder brauchen Antworten“ durchgeführt wurden, teil. Insgesamt wurde das Beratungs-, Vortrags- und Workshopangebot der ifs Familienberatung 2017 von 1.950 Klientinnen und Klienten in An- spruch genommen. ifs Kinder- und Jugendberatung Verschiedenste Probleme und The- men können Kinder und Jugendliche belasten und deren gesundes Heran- wachsen in bedeutendemMaße be- einträchtigen: Ängste, Aggressionen oder psychische Störungen wie De- pressionen, Phobien, Zwänge, Selbst- verletzungen und ADHS, Selbstwert- problematiken, Schulverweigerung, Belastungen aufgrund schwieriger Lebensumstände wie Trennung und Verlust der Bezugspersonen oder psychische und emotionale Entwick- lungsrückstände. Das Team der ifs Kinder- und Jugendberatung bietet in Krisensituationen fachliche Unter- stützung, wobei sich die jeweiligen Hilfestellungen je nach Alter der betroffenen Kinder unterscheiden. Die psychologische Beratung in Kindergärten ist ein nachgehendes Angebot für Kinder im Kleinkind- alter, um Schwierigkeiten in Bezug auf die sozialen und emotionalen Entwicklungen möglichst frühzeitig zu erkennen und zu behandeln und somit einer Chronifizierung von Pro- blemen entgegenzuwirken. Im Vor- dergrund stehen hier vor allem The- men wie Verhaltensauffälligkeiten oder Umgang mit Trennungsängsten. Die psychologische Beratung und Behandlung richtet sich an Kinder und Jugendliche, die psychische Symptome und Leidenszustände aufweisen oder Schwierigkeiten mit ihren Bezugspersonen haben. Neben Beratungen im Einzelsetting werden auch Kindergruppen durchgeführt, in denen die Resilienz von Kindern in belastenden Lebensumständen gestärkt wird. Neu ist das Angebot des „Malraum für Flüchtlingskinder“, in dessen Rahmen Schulkinder mit Fluchterfahrung im geschützten Rahmen die Möglichkeit erhalten, sich auszudrücken und traumati-

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