ifs_jahresbericht2017

ifs Jahresbericht 2017 18 cherweise konnten 66 Prozent der Parteien nach ihrem Aufenthalt ent- weder eine gemeinnützige oder pri- vate Mietwohnung beziehen, womit der Wohnbedarf langfristig gesichert ist. Die Kompetenzstelle ifs Siedlungs- arbeit unterstützt im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung Gemeinden, gemeinnützige Wohn- bauträger und BewohnerInnen von Siedlungen. Dabei fungiert die Kom- petenzstelle als Knotenpunkt für die Anliegen aller AkteurInnen. Sie ver- sucht mit fachlichem Know-how eine Erhöhung der Wohnzufriedenheit in Wohnanlagen selbst, aber auch ein funktionierendes Zusammenleben in gesamten Quartieren zu bewirken. Zudem engagiert sich die ifs Sied- lungsarbeit imWissensmanagement und in der Netzwerkarbeit, ummit diesen Erfahrungen und dem er- worbenen Wissen allen Beteiligten eine gute Unterstützung zu sein. Im vergangenen Jahr wurden in Zu- sammenarbeit mit Gemeinden und gemeinnützigen Wohnbauträgern verschiedene Projekte durchgeführt und unterstützende Maßnahmen gesetzt. Zudem wurde im Auftrag der Wohnbauförderung die Nutzung der Gemeinschaftsräume in gemeinnüt- zigen Wohnanlagen evaluiert und die daraus resultierenden Empfehlungen in die Neubauförderungsrichtlinien aufgenommen. ifs Gewaltberatung Wenn Menschen zu Tätern bzw. Täte- rinnen werden, wenn sie physische, psychische oder sexualisierte Gewalt ausüben, sich grenzverletzend ver- halten, Gewaltphantasien hegen oder mit Aggressionen und Wut zu kämp- fen haben, ist es wichtig, professio- nelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Gewalthandlungen zukünftig zu verhindern. Die ifs Gewaltberatung unterstützt im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe (potenzielle) Täter und Täterinnen. In der Beratung können diese ihre Gefühle und den Umgang mit anstehenden Konse- quenzen, wie beispielsweise der Ver- lust der Partnerin bzw. des Partners, das Zerbrechen der Familie oder Haft, thematisieren. Von großer Be- deutung ist, dass der Gefährder bzw. Täter die alleinige Verantwortung für sein Handeln übernimmt, denn erst dann ist ein vertieftes Arbeiten an den Ursachen möglich. Dies ist un- umgänglich, um das vordergründige Ziel, Gewalt präventiv zu verhindern, zu erreichen. In der Beratung gilt es, Perspektiven und Strategien für ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu entwickeln und umzuset- zen. Die KlientInnen werden darin unterstützt, Einsicht zu gewinnen, dass ihr gewalttätiges Verhalten Be- ziehungen zerstört, Angst macht und Schmerzen zufügt. Im vergangenen Jahr unterstützte das Team der ifs Gewaltberatung insgesamt 513 Personen. 428 Perso- nen nahmen das Beratungsangebot in Anspruch, während in 85 Fällen Personen aus dem sozialen Um- feld der GefährderInnen begleitet wurden. Der Großteil der KlientIn- nen stammt aus dem sogenannten „Dunkelfeld“. Dies sind Personen, die bislang behördlich noch nicht bekannt sind und sich freiwillig an die Gewaltberatung wenden. Zudem werden Personen aus dem „Hellfeld“ beraten. Wird eine Wegweisung ausgesprochen, so erhält der Täter bzw. die Täterin Informationen zum Angebot der Gewaltberatung und die Kontaktdaten werden mit Ein- verständnis der betroffenen Person seitens der Polizei an die Gewaltbera- tung weitergeleitet. Die BeraterInnen nehmen zeitnahe zur Tat Kontakt mit dem Täter auf, wobei in der Folge über 50 Prozent der Betroffenen das Beratungsangebot annehmen. ifs Supervision & Coaching Der Berufsalltag ist mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Kon- flikte in der Zusammenarbeit mit KollegInnen, Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeitssituation oder der Wunsch nach einer Verbesserung der Kommunikation im Team können sich negativ auswirken und es gilt, diesen Prozessen entgegenzuwir- ken. Supervision stellt eine spezielle Beratungsform für Einzelpersonen, Gruppen, Teams und Organisatio- nen im beruflichen Kontext dar. Im Fokus steht der Mensch mit seinen arbeitsbezogenen Anliegen und Pro- blemen. Fragen der beruflichen Zu- sammenarbeit zwischen Personen in verschiedenen Funktionen und Rol- len werden thematisiert. So können neue Sichtweisen entdeckt und die persönliche sowie berufliche Hand- lungskompetenz erweitert werden, was zur Sicherung und Verbesserung der Qualität im Arbeitsfeld beiträgt. Coaching findet im Spannungsfeld zwischen beruflicher und privater Rolle einer Person statt und stellt eine spezielle Form der Begleitung für Menschen mit Führungsaufga- ben dar. Ziel ist es, die Handlungs- fähigkeit von Führungskräften zu fördern. In diesem Zusammenhang bietet Coaching u. a. Auseinander- setzung mit und Gestaltung der eigenen Führungsrolle, Hilfe bei Entscheidungsprozessen, Strategien für effizientes Kommunizieren, Ma- nagement von Veränderungsprozes- sen und Krisensituationen sowie den Blick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2017 wurde das Angebot von ifs Su- pervision & Coaching von 112 Einzel- personen sowie 214 Teams und 336 Gruppen in Anspruch genommen. ○

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