ifs jahresbericht 2015

ifs Jahresbericht 2015 12 stellte auch im vergangenen Jahr die nachgehende psychologische Beratung für Kindergärten und Spielgruppen dar. Die Kindergar- ten- und Spielgruppenpädagoginnen wurden im Umgang mit verhaltens­ auffälligen Kindern unterstützt und Beratungen für Eltern angeboten, um diese in ihrer Erziehungskom- petenz zu stärken. Zudem wurden der Kontakt zu Schulen gepflegt und Schulklassen an die regionalen Beratungsstellen eingeladen, damit SchülerInnen das Angebot des ifs kennenlernen. In den Regionen Bludenz, Feldkirch und Bregenz fanden erneut Kinder- gruppen für 6- bis 12-Jährige statt. Diese Gruppen fördern Kinder in ihrer Entwicklung, vor allem hin- sichtlich des sozialen Lernens. Psychotherapie Vorarlberg Psychotherapie unterstützt die Wiedererlangung eines sinn- und wertvoll empfundenen Lebens, der Liebes- und Arbeitsfähigkeit und die Teilhabe an gesellschaftlichen Austauschprozessen. Seit 2014 setzt das ifs im Auftrag der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (im Namen aller Versicherungsträger) und des Landes Vorarlberg die ambulante nicht-ärztliche Psychotherapie um. Im Rahmen des Modells „Psychothe- rapie Vorarlberg“ standen im vergan- genen Jahr insgesamt 35 Psychothe- rapeutInnen (ifs Angestellte sowie KooperationspartnerInnen) an 12 Standorten Vorarlbergs für die psy- chotherapeutische Versorgung zur Verfügung. Diese behandelten 1.987 Menschen, rund 500 mehr als noch im Jahr zuvor. Ein Drittel der KlientInnen zeigte Symptome als direkte Folge auf akute außergewöhnlich belastende Lebensereignisse oder kontinuierli- che Traumata. 41 Prozent der Hilfe- suchenden litten unter Symptomen aus dem Formenkreis der affekti- ven Störungen (Depressionen) und an Angst- und Zwangsstörungen. 10 Prozent waren KientInnen mit meist bereits länger anhaltenden Zustandsbildern im Bereich der Persönlichkeitsstörungen. Besonderes Augenmerk richtete sich 2015 auf das Angebot von Gruppen- therapien. Seit Beginn der Umset- zung des erteilten Auftrages wurden in allen vier Bezirken Vorarlbergs insgesamt 11 Gruppenturnusse (ein Turnus besteht aus jeweils 9 bis 10 Gruppensitzungen) mit insgesamt 88 belegten Plätzen abgehalten. Das Mehrpersonensetting bietet ein gro- ßes Potential an Lernerfahrungen im Umgang mit anderen und sich selbst, verlangt jedoch von PatientInnen oftmals eine größere Überwindung der „Schwellenangst“. Für eine gelin- gende Psychotherapie sind die freie TherapeutInnenwahl, die freie Wahl der Methode und des Settings eine wesentliche Voraussetzung. Das Angebot „Psychotherapie Vorarlberg“ wird – wie die Zahlen belegen – von der Vorarlberger Be- völkerung als integraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung an- und wahrgenommen. Ebenso wie kör- perliche gehören auch psychische Erkrankungen und Leidenszustände mehr oder weniger zum Leben dazu. „Keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“ (European Commission, 2005) ist eine Botschaft, die auf einen bestehenden und zukünftigen Hand- lungsbedarf hinweist. ifs Schulsozialarbeit Kinder und Jugendliche in Krisen- situationen zu unterstützen, ihnen einen konstruktiven Umgang mit Konfliktsituationen zu vermitteln und sie in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu stärken, ist Ziel der ifs SchulsozialarbeiterInnen. Diese engagierten sich im vergange- nen Jahr an 23 Vorarlberger Schulen (14 Mittelschulen, 5 Polytechnische Schulen, 3 Sonderpädagogische För- derzentren und 1 Handelsschule) und waren dabei nicht nur Ansprech- personen für SchülerInnen, sondern auch für Eltern und Lehrpersonen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.635 Personen begleitet und es konnte durchschnittlich jedes vierte Kind erreicht werden. In den Einzelberatungen domi- nierten Themen wie Konflikte mit MitschülerInnen oder LehrerInnen, Kummer in Bezug auf die Leistungs- motivation oder aber auch The- men aus dem privaten Bereich wie Freundschaft, Selbstwert, Ängste, Konflikte mit oder zwischen Angehö- rigen sowie Trennung der Eltern. Neben der Einzelfallhilfe arbeitete die Schulsozialarbeit im Vorjahr mit Gruppen und Klassen, führte Work- shops zum sozialen Lernen durch, förderte die Schülerbeteiligung, unterstützte die Peer-to-Peer-Hilfen, organisierte, koordinierte und unter- stützte diverse Initiativen, welche

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