ifs jahresbericht 2015

ifs Jahresbericht 2015 18 unabhängige Beratung darin zu un- terstützen, ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben zu führen. Dabei stehen Themen wie Existenz- und Wohnungssicherung, Gesundheit, Mobilität, Krisenintervention so- wie Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen, nach Unfällen oder Krankheit im Vordergrund. Die KlientInnen werden umfassend und objektiv über Angebote und Unter- stützungsmöglichkeiten hinsicht- lich der beruflichen und privaten Zukunftsgestaltung informiert und erhalten Auskünfte über finanzielle Unterstützungs- bzw. Entlastungs- möglichkeiten sowie Aus- bzw. Bildungsmöglichkeiten. Im vergangenen Jahr wurden gemeinsammit insgesamt 905 KlientInnen tragfähige, zukunfts- orientierte Perspektiven zu allen Lebensthemen erarbeitet. Menschen, die sich aufgrund körper- licher Einschränkungen gezwungen sehen, ihren Wohnraum dahinge- hend zu adaptieren, sodass dieser auch weiterhin benutzt werden kann, erhalten im Rahmen des An- gebots Menschengerechtes Bauen Beratung. Des Weiteren werden öf- fentliche und private Bauherren bei der Umsetzung einer barrierefreien Gestaltung baulicher Maßnahmen sowie bei der Bestätigung der fach- lich korrekten Bauausführung nach geltenden Normen unterstützt. 2015 nahmen 396 Personen dieses Ange- bot in Anspruch. ifs Diagnostik Die ifs Diagnostik bietet Orientie- rung und Antworten auf Fragen, die das Leistungsspektrum, das Verhal- ten, Persönlichkeitsfaktoren und die Wahrnehmungsbereiche betreffen. Ziel ist es, Chancen aber auch Gren- zen aufzuzeigen und in der Folge treffgenaue Maßnahmen ergreifen zu können. Speziell bei Menschen mit Beeinträchtigungen kann die Di- agnostik als Entscheidungshilfe bei Fragen der nachschulischen Aus- und Weiterbildung, aber auch bei Fragen im Bereich der Alltagsbewältigung (z. B. Wohnen) herangezogen werden. Sie kann Grundlage einer rechtzei- tigen Berufswegplanung sein, aber auch dafür eingesetzt werden, mögli- che Fördermaßnahmen oder notwen- dige strukturelle Arbeitsbedingun- gen aufzuzeigen. Zur Finanzierung von Integrations- hilfemaßnahmen durch das Land Vorarlberg müssen von betroffenen Personen bestimmte Zugangskrite- rien erfüllt werden. Dieser Zugang wurde auf Wunsch des Landes neu definiert. Nun dient seit Beginn des Jahres 2015 eine testpsychologische Diagnostik, welche neben der ko- gnitiven Leistungsfähigkeit auch mögliche Teilleistungsschwächen, die derzeitige Schulform und andere wichtige Faktoren erfasst, den Ent- scheidungsträgern als Grundlage für eine Gewährung bestimmter Integra- tionshilfemaßnahmen. Im arbeitspsychologischen Bereich sahen sich die MitarbeiterInnen unter anderemmit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz konfrontiert. Im Jahr 2015 wandten sich insgesamt 568 Menschen an die ifs Diagnos- tik und nahmen deren Leistungen in Anspruch. Davon entfallen 330 Personen auf die Psychodiagnos- tik, 238 auf den Heilpädagogischen Sprechtag, dessen Leistungen 2016 ausgebaut werden. ifs Integrative Arbeitsstruktur Die ifs Integrative Arbeitsstruktur ermöglicht Menschen mit Beein- trächtigung und sehr hohem Unter- stützungs- und Begleitbedarf die Teilhabe am Arbeits- und insbeson- dere Alltagsleben. Dabei stehen indi- viduelle Bedürfnisse und Bedarfe im Fokus. In einem ersten Schritt wird die Struktur mittels Persönlicher Zu- kunftsplanung und der Orientierung an individuellen Wünschen, Interes- sen und Fähigkeiten aufgebaut. Er- gebnis ist ein Wochenplan, der Orte, Tätigkeiten und Begleitzeiten regelt. Im nächsten Schritt werden Perso- nenbegleiterInnen gesucht, welche die KlientInnen langfristig bei der Umsetzung ihrer individuellen inte- grativen Arbeitsstruktur unterstüt- zen. Die Begleitung zielt dabei auf die größtmögliche Selbständigkeit der KlientInnen ab und wird nach Mög- lichkeit sukzessive verringert. Somit wird es auch Menschen mit schwerer und/oder mehrfacher Beeinträchti- gung ermöglicht, am Arbeitsleben des allgemeinen Arbeitsmarktes teil- zuhaben. Zudem nutzen Menschen mit frühkindlichem Autismus zuneh- mend dieses Angebot. 2015 wurden insgesamt 15 KlientIn- nen begleitet. 12 Personen setzten ihre persönliche Struktur um, 3 Per- sonen befanden sich in der Aufbau- phase. Des Weiteren wurden 8 Perso- nen unterstützt und es informierten sich vermehrt interessierte Eltern, Angehörige und Fachkräfte über das Angebot. ○

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