ifs jahresbericht 2015
ifs Jahresbericht 2015 20 Jugendliche wollen ihr Leben selbst gestalten und eigene Wege gehen. Sie nehmen ihre Umwelt sensibel wahr und melden eigene Ansprüche an. Die große Mehrheit ist mit ihren Lebens- verhältnissen in Familie, Freizeit, Freundeskreis und Schule zufrieden und fühlt sich wohl. Erwartungsvoll und somit positiv stehen sie all dem, was das Leben für sie bereit hält und was auf sie zukommen wird, gegenüber. Die Familie bietet im Normalfall Rückhalt, Schutz und Sicherheit und bleibt als „Heimathafen“ auch dann bestehen, wenn im Prozess des Auf- wachsens andere Sozialisationsins- tanzen wie etwa die Schule und die berufliche Ausbildung oder andere Umwelten wie der Freundeskreis im- mer mehr an Bedeutung gewinnen. Unterschiedliche Faktoren können jedoch auch zu Schwierigkeiten und Störungen im Zusammenleben füh- ren. Wenn diese Probleme nicht mehr familienintern gelöst werden kön- nen, wird Unterstützung von außen notwendig. Die ifs Sozialpädagogik, die im Auf- trag der öffentlichen Kinder- und Ju- gendhilfe arbeitet, bietet für Jugend- liche zwischen 14 und 18 Jahren in schwierigsten familiären Situationen verschiedene Unterstützungsmög- lichkeiten an. Je nach Situation, Alter der Jugendlichen und Ausprägung der Problemstellung können nach einer Abklärung durch die Kinder- und Jugendhilfe mobile, ambulante, teilstationäre oder stationäre Ange- bote zur Unterstützung beigezogen werden. Dabei werden in fast allen Angeboten neben den betroffenen Jugendlichen auch deren Eltern bzw. Familien in die direkte Arbeit mit- einbezogen. 2015 unterstützte die ifs Sozialpädagogik mit ihren Teilberei- chen insgesamt 323 junge Menschen. ifs Krisenwohngruppe Kompass In akuten Krisensituationen bietet die ifs Krisenwohngruppe Kompass Jugendlichen eine unbürokratische, vorübergehende und förderliche Betreuung an. Die jungen Menschen werden darin unterstützt, die Krise erfolgreich zu meistern und gestärkt imWissen um die eigenen Problem- lösungskompetenzen nach vorne zu blicken. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 103 Jugendliche betreut, die entweder direkt durch die Kinder- und Jugend- hilfe oder durch beauftragte Träger zugewiesen wurden. Klassische und konzeptionell vorgesehene Unter- bringungen blieben mit einer Zahl von 75 im Vergleich zu den vorange- gangenen Jahren recht konstant. Die weiteren Unterbringungen stellten kurzfristige Überbrückungen für un- begleitete minderjährige Flüchtlinge dar, die in Kooperation mit der Kom- petenz-Bezirkshauptmannschaft der Kinder- und Jugendhilfe in Feldkirch durchgeführt wurden. Dank guter und zuverlässiger Absprache waren diese Übernachtungen parallel zum Regelbetrieb möglich. Als Systemleistung und Unterstüt- zungsstruktur für andere stationäre Betreuungseinrichtungen wurden 9 Jugendliche mit zeitlich einge- schränkter Aufenthaltsdauer aufge- nommen, um eskalierende Betreu- ungssituationen zu unterbrechen und damit zumeist einhergehende Betreuungsabbrüche zu vermeiden. Eine Stabilisierung bestehender Be- treuungsverhältnisse ist in diesen sogenannten Time-Out-Maßnahmen das vordringliche Ziel. ifs Sozialpädagogik Mit Unterstützung zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung
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