ifs jahresbericht 2015

ifs Jahresbericht 2015 24 Wohnen ist ein Menschenrecht. Wohnen bedeutet weit mehr, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben. Deshalb hat es sich der ifs Fachbe- reich Wohnen mit seinen Angeboten zur Aufgabe gemacht, in allen gesell- schaftlichen Bereichen und Syste- men darauf einzuwirken, dass Woh- nungslosigkeit verhindert, bewältigt und beendet wird. Ein weiteres wich- tiges Anliegen ist das gute und funk- tionierende Zusammenleben aller Generationen und Kulturen. ifs Delogierungs­ prävention Die Koordinationsstelle ifs Delogie- rungsprävention verfolgt gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, den Ge- meinden, gemeinnützigen Wohnbau- trägern und Sozialeinrichtungen das Ziel, Wohnungsverluste nachhaltig zu verhindern. Denn der Verlust der Wohnung bedroht die gesamte Existenz Betroffener und bedeutet oft großes Leid. Um Delogierungen erfolgreich verhindern zu können, ist es wichtig, Personen, die vomWoh- nungsverlust bedroht werden, mög- lichst frühzeitig zu erreichen und ihnen kompetente Hilfestellungen zu bieten. Diese umfassen u. a. Unter- stützungen bei der Beantragung von Sozialleistungen sowie die Klärung der rechtlichen Situation. Unerlässlich ist in diesem Zusam- menhang eine gute Vernetzung aller involvierten Systempartner. Die Ab- stimmung und damit die Gewährung eines reibungslosen Ablaufs dieser Zusammenarbeit übernimmt die Koordinationsstelle Delogierungs- prävention. Gemeinsam konnten im vergangenen Jahr 251 vomWoh- nungsverlust bedrohte Haushalte unterstützt werden. In 86 Prozent aller Fälle gelang es, den Wohnraum zu sichern bzw. für einen adäquaten Ersatz zu sorgen. ifs Krisenwohnungen Die fünf ifs Krisenwohnungen bie- ten Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, eine vorüberge- hende Wohnmöglichkeit. Es gilt, Hil- fesuchenden schnell, unkompliziert und unbürokratisch Unterstützung zukommen zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre persönli- che Lebenssituation zu überdenken, damit nötige weitere Schritte ge- setzt werden können. 2015 lebten insgesamt 66 Parteien (92 Personen, davon 58 Frauen, 8 Männer und 26 Kinder) vorüberge- hend in den Krisenwohnungen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 99 Tage. 62 Prozent der Par- teien bezogen nach ihrem Aufent- halt entweder eine gemeinnützige oder private Mietwohnung, womit der Wohnbedarf langfristig gesi- chert werden konnte. ifs Siedlungsarbeit Die Kompetenzstelle ifs Siedlungs- arbeit verfolgt im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung das Ziel, Gemeinden, gemeinnützige Wohnbauträger und BewohnerIn- nen von Siedlungen professionell zu unterstützen und damit für ein funktionierendes Zusammenleben in Siedlungen zu sorgen. Es gilt, als An- sprechpartner für alle Beteiligten zu fungieren, Ursachen von Konflikten und Problemen zu erheben, erforder- liche Maßnahmen festzulegen und diese unter Einbindung bestehender Strukturen vor Ort umzusetzen. Zu- dem engagiert sich die Kompetenz- stelle imWissensmanagement und in der Netzwerkarbeit, ummit diesen Erfahrungen und dem erworbenen Wissen allen Beteiligten eine gute Unterstützung bieten zu können. Im Vorjahr wurden in Zusammenar- beit mit Gemeinden und gemeinnüt- zigen Wohnbauträgern verschiedene Projekte durchgeführt und unter- stützende Maßnahmen gesetzt. ○ ifs Wohnen Wohnungslosigkeit verhindern, bewältigen und beenden

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