ifs jahresbericht 2015
ifs Jahresbericht 2015 4 Weltweite Entwicklungen und Kri- sen, die in unterschiedlichster Form in Europa – und damit auch in Öster- reich und Vorarlberg – spürbar sind und wirken, fordern derzeit die eu- ropäischen Staaten. Im vergangenen Jahr war es uns plötzlich nicht mehr möglich, die Augen vor dem Leid imNahen und Mittleren Osten, in Afrika und anderen Teilen der Welt zu verschließen. Bis dahin wussten wir zwar um die zahlreichen Kri- senherde der Welt, ebenso wie wir um unser Privileg, in Sicherheit und Frieden zu leben, wussten. Doch ge- mäß dem Spruch „aus den Augen, aus dem Sinn“ war es uns lange Zeit mög- lich, viele Geschehnisse „einfach“ nicht wahrzunehmen. Mit dem Eintreffen einer großen Zahl von Flüchtlingen in Europa spielten sich die Auswirkungen der Kriege und Konflikte aber mit einem Mal direkt vor unseren Haustüren ab. Erschöpfte, hungrige und trauma- tisierte Menschen machten ein Weg- schauen unmöglich. Ein vernünftiger Umgang mit all den damit zusam- menhängenden Herausforderungen war und ist für die europäischen Länder nicht leicht zu finden. Wie schwer wir uns im Land Vorarlberg mit solchen Anforderungen tun, zeigt sich beispielsweise auch daran, in welchem Ausmaß notreisende Bettler (in einer überschaubaren Anzahl) die Vorarlberger Politik, die Gesellschaft, die sozialen Einrichtun- gen beschäftigen und eine faire, für alle tragfähige Lösung trotzdem so schwer zu sein scheint. Hier wie dort war es beeindruckend und ernüch- ternd, wie sehr wir alle auf ziviles Engagement und soziales Ehrenamt angewiesen sind, um ein einigerma- ßen soziales Gesicht unserer Region zu zeigen. Auch im ifs waren und sind die welt- politischen Entwicklungen spürbar. Im Spätsommer 2015 trat das Land Vorarlberg mit dem Auftrag, ein Wohnhaus für unbegleitete minder- jährige Flüchtlinge zu übernehmen, an uns heran. Zudem brachten neuen Aufgaben rund um die sozialarbeite- rische Begleitung von Flüchtlingen Jahresbericht 2015 Ein Überblick von ifs Geschäftsführer Dr. Stefan Allgäuer
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