ifs jahresbericht 2015

5 Jahresüberblick . . . . . . sowie die Psychotherapie für trauma- tisierte Flüchtlinge zahlreiche Her- ausforderungen mit sich. Des Weite- ren verlangte die sozialpädagogische Betreuung von jugendlichen Flücht- lingen im Ambulant betreuten Woh- nen oder in der Krisenwohngruppe Kompass von unseren Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern viel Engage- ment und Know-how ab, wobei das ifs in diesem Zusammenhang auf jahre- lange Erfahrungen in der Betreuung von Jugendlichen zurückblicken und auch zurückgreifen kann. Doch trotz all dieser „neuen“ Heraus- forderungen dürfen wir nicht verges- sen, dass sich zahlreiche Menschen in Vorarlberg weiterhin mit Prob- lemen in ihrem Leben konfrontiert sehen: Zukunftsängste, Erziehungs- probleme, Depressionen, Gewalter- fahrungen, Schulden und zahlreiche andere Themen belasten die Vorarl- bergerinnen und Vorarlberger. Diese Menschen verdienen ebenso unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und unser Engagement. Für diese Men- schen setzen wir uns seit vielen Jah- ren ein. Und es ist unser Anspruch, trotz der neuen und zusätzlichen Herausforderungen die Leistungen für die Menschen im Land in vollem Umfang und mit vollem Engagement beizubehalten. Ein „besonderes“ und doch „normales“ Jahr Lässt man das vergangene Jahr Revue passieren, so zeigt sich, dass 2015 nicht nur ein ganz „besonderes“, sondern zugleich auch ein ganz „nor- males“ Jahr war. Ein ganz normales Jahr: Wie in den Jahren zuvor wandten sich zahlrei- che Menschen in psychischen und sozialen Krisensituationen hilfesu- chend an das ifs. Problemlösungen wurden erarbeitet, Auswege in scheinbar ausweglosen Situationen gefunden. Die Beraterinnen und Berater boten Hilfe und stellten für viele eine unverzichtbare Stütze in Zeiten der Not dar. Unsere Angebote waren in allen Bereichen (voll) aus- gelastet. Mit hohem Einsatz und her- vorragender Leistung konnte vielen Menschen geholfen werden. Dabei ist die Zahl der KlientInnen – die sich in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau stabilisierte – noch einmal um rund 600 gestiegen. Sozialpolitik geht uns alle an Land Vorarlberg, die Gemeinden und Sozialeinrichtungen haben auf Ini- tiative von Landesrätin Katharina Wiesflecker gemeinsam die „Stra- tegie Sozialfonds 2020“ entwickelt. Ziel dieser Strategie ist es, unter demMotto „Sozialpolitik geht uns alle an“ eine planvolle, abgestimmte Entwicklung des Systems der sozi- alen Unterstützung in Vorarlberg sicherzustellen und damit einen Beitrag zum sozialen Frieden in Vor- arlberg zu leisten. Es gilt, positive Entwicklungen aktiv zu gestalten, negativen Entwicklungen präventiv entgegenzuwirken und den sozialen Ausgleich sowie ein individuell ge- staltbares und leistbares Leben für alle zu sichern. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang vor allem, dass sich alle drei Partner – Land, Gemeinden und Sozialeinrichtungen – zu fachübergreifenden Prinzipien der Sozialen Systeme und Leistun- gen bekennen. Diese beschreiben die allgemeine Haltung, mit der Leistun- gen des Sozialfonds im Besonderen und des sozialen Systems insgesamt geplant, konzipiert und umgesetzt werden sollen. Hilfe zur Selbsthilfe Das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ rückt den Menschen mit all seinen Stärken und Ressourcen in den Mit- telpunkt. Es gilt, diese Stärken und Ressourcen (wieder) zu entdecken, zu aktivieren und weiter zu entwickeln und damit Hilfesuchende in die Lage zu versetzen, ihre Lebenssituation eigenständig, selbstbestimmt und nachhaltig zu verbessern. Im ifs ist dieses (alte) Prinzip der Sozialen Ar- beit seit jeher handlungsleitend. Ob in jeder ambulanten Beratung, in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträch- tigungen, in der Erziehungsberatung, der Psychotherapie, in der Verhinde- rung von Wohnungslosigkeit oder in der Schuldenberatung, aber auch z. B. in den Arbeitsfeldern der Sachwal- terschaft, der Bewohnervertretung und der Patientenanwaltschaft – in erster Linie zielt die Beratung darauf ab, unsere KlientInnen in ihrer ei- genständigen Lebensbewältigung zu stärken und soziale Benachteiligung durch Unterstützung der Betroffe- nen zu verbessern. Entwicklung der KlientInnenzahlen

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