ifs jahresbericht 2015

9 ifs Beratungsdienste ifs Beratungsdienste Neue Handlungswege erkennen und beschreiten Das Zusammenwirken von sozialen, seelischen und körperlichen Fakto- ren hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit des Menschen. Dabei sind diese Faktoren nicht nur ursächlich für Probleme, Krisen und Erkrankungen verantwortlich, sondern beeinflussen zugleich deren Verlauf sowie deren Lösung, Bewälti- gung und Genesung. Somit steht bei Problemen und Schwierigkeiten immer das psychi- sche sowie soziale Befinden im Vor- dergrund und die gesellschaftlichen Lebensbedingungen eines jeden Einzelnen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Das individuelle Problem eines Menschen muss stets in dessen sozialem und kulturellem Umfeld gesehen und bewertet wer- den. Deshalb spielen die genannten Faktoren auch in der täglichen Be- ratung im ifs eine wichtige Rolle, um Probleme umfassend und aus unterschiedlichsten Sichtweisen betrachten sowie in weiterer Folge bearbeiten zu können. Die ifs Beratungsdienste mit den Fachbereichen Erstberatung, Er- wachsenenberatung, Familienbera- tung, Kinder- und Jugendberatung, Psychotherapie Vorarlberg, Schulso- zialarbeit, Soziale Arbeit, Streetwork Mühletor und Gewaltberatung bieten Menschen in Bezug auf verschie- denste Themen und Problemlagen professionelle Hilfe. So unterschied- lich die hilfesuchenden Menschen und deren Probleme sind, so ver- schieden und vielfältig ist auch das Unterstützungsangebot. Neben der psychosozialen Existenzsicherung in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Einkommen und (Aus-)Bildung gilt es, die KlientInnen im Rahmen der entwicklungs- und ressourcenorien- tierten Arbeit zu befähigen, ihr Le- ben wieder gut und selbstbestimmt bewältigen zu können. In der Psycho- therapie nimmt zudem die kurative Behandlung – die Heilung, Linderung oder Krankheitsbewältigung – eine bedeutende Rolle ein. Soziale Arbeit, Beratung und The- rapie unterstützen aber nicht nur in konkreten Problemsituationen, sie haben auch einen wichtigen prä- ventiven Charakter. Je früher diese ansetzen, desto eher können mögli- che sich verfestigende Problemlagen abgewendet werden. Das Erkennen und Aktivieren von Ressourcen sind daher wichtige präventive Maßnah- men, die auf unterschiedlichsten Ebenen ergriffen werden. Dabei zie- len die Präventionsmaßnahmen zum einen auf den Erhalt der Gesundheit ab, sodass psychische oder auch phy- sische Erkrankungen erst gar nicht entstehen können, zum anderen rei- chen sie von der Früherkennung bis zur Behandlung, die prophylaktisch wirken, um z. B. Folgeschäden zu verhindern. Generell steht in den Beratungs- diensten die Individualität jedes ein- zelnen Klienten und jeder einzelnen Klientin mit all seinen bzw. ihren Bedürfnissen, Grenzen und Mög- lichkeiten im Vordergrund. Hierfür ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen BeraterIn/TherapeutIn und KlientIn unabdingbar. In diesem geschützten Raum können Klient­ Innen offen sein, neue Verhaltens- weisen andenken, „ausprobieren“, reflektieren etc. Und dies mit dem Wissen, dass das Gegenüber ihn oder sie so annimmt, wie er/sie ist – wer- tefrei und wertschätzend. Dieser Handlungsspielraum soll dem/der KlientIn ermöglichen, neue Hand- lungswege zu erkennen und sie auch zu beschreiten.

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