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ifs Jahresbericht 2020 18 ifs Frauenberatungs- stelle bei sexueller Gewalt Frauen, die von sexueller Gewalt betroffen sind, haben das Recht, in dieser schwierigen Lebenssituation professionelle Beratung in Anspruch nehmen zu können. Infolge der Rati- fizierung der Istanbul-Konvention, die zu umfassenden Maßnahmen gegen alle Formen von Gewalt an Frauen und Mädchen verpflichtet, wurden in Österreich entsprechende Maßnahmen ergriffen und leicht zugängliche Beratungsangebote für Opfer von sexueller Gewalt geschaf- fen. In Vorarlberg ermöglicht die ifs Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt Frauen und Mädchen nun- mehr einen unkomplizierten Zugang zu umfassender Beratung, Beglei- tung und Unterstützung. ifs Gewaltberatung Gewaltbereite Menschen brau- chen Unterstützung, um keine Täter*innen zu werden beziehungs- weise zukünftig keine Gewalt mehr auszuüben. Wir begleiten diese auf ihremWeg in ein gewaltfreies Le- ben in Familie, Arbeit, Schule sowie Freizeit und unterstützen beim Ent- wickeln neuer, gewaltfreier Verhal- tensweisen. Aufgrund der Auswir- kungen der COVID-19-Pandemie auf die soziale Lebenswelt der Menschen – Arbeitslosigkeit, Ängste und Hilflo- sigkeit im Umgang mit der Pandemie, Eskalationen durch die Ausgangsbe- schränkungen etc. – verzeichneten wir im Jahr 2020 bereits ein leichtes Ansteigen der Klient*innenzahlen, wobei von einem weiteren Anstieg auszugehen ist. Da wir uns in unserer Arbeit an den Standards der opfer- schutzorientierten Täter*innenarbeit orientieren, stehen wir in einem kontinuierlichen Austausch mit dem ifs Opferschutz. Ein Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf dem Be- reich der sexualisierten Gewalt. Un- sere Mitarbeiter*innen absolvierten spezielle Schulungen und können als ASAT-Trainer*innen (Anti Sexuelle Aggressivität Training) einen we- sentlichen Beitrag in der Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Menschen leisten. ifs Extremismus­ prävention Wenden sich Personen radikalen Gruppierungen zu oder beschäfti- gen sie sich intensiv mit radikalem Gedankengut, so stehen wir Ange- hörigen, direkt Betroffenen, Schulen und Kooperationspartner*innen un- terstützend zur Seite. Dabei umfasst unser Angebot die Abklärung und Einschätzung von möglichen politi- schen, ideologischen, ethischen und religiösen Radikalisierungen, eine daraus resultierende Beratungsform, Vernetzung sowie Vorträge und Workshops. Insgesamt stellen wir in der Bevölkerung zunehmende Unsi- cherheiten und die Infragestellung von demokratischen Werten fest, was eine Flucht in radikale, schein- bar Sicherheit gebende Ideologien begünstigt. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Fallzahlen wider. Immer häufiger geraten Erwachsene und auch ältere Personen in Kon- takt mit radikalem Gedankengut bzw. Verschwörungstheorien, vor allem im Umfeld von sogenannten „Coronaleugner*innen“. ○ Mag. Susanne Wallner Leitung Geschäftsfeld ifs Fachberatung Klient*innen männlich weiblich ohne Geschlechtsangabe Neuzugänge Abschlüsse 486 Klient*innen 76 weiblich 367 män lich 43 ohne Geschlechtsangabe 318 Neuzugänge 222 Abschlüsse Neuzugänge Abschlüsse Klientinnen 48 Klientinnen 41 Neuzugänge 29 Abschlüsse Klient*innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse 129 Klient*innen 28 weiblich 101 männlich 97 N uzugäng 48 Abschlüsse

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