ifs_jahresbericht_2021

15 ifs Fachberatung betrifft jährlich viele Frauen, Männer und Kinder. Doch die Coronakrise und damit einhergehend Isolierung, Mehrfachbelastungen und Ängste stellten im vergangenen Jahr zusätz- liche Stressfaktoren dar, die bereits vorhandene Mechanismen und Aus- löser für häusliche Gewalt verstärk- ten. Wir standen Hilfesuchenden während des gesamten Jahres ohne Einschränkungen zur Verfügung. Dabei zeigte sich, dass von Seiten der Polizei deutlich mehr Betretungs- und Annäherungsverbot ausge- sprochen wurden. In diesen Fällen nehmen wir Kontakt mit den Opfern auf und stehen diesen beratend zur Seite. Seit Juni 2021 wird in Bregenz das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnerschaftsgewalt“ durchgeführt, das von uns koordiniert wird. ifs Kinderschutz Wir unterstützen und begleiten Kin- der und Jugendliche, die von physi- scher, psychischer oder sexueller Ge- walt betroffen sind. Dabei verfolgen wir immer das vordergründige Ziel, Schutz und Sicherheit für die Kinder und Jugendlichen herzustellen. Dies erfolgt durch Beratung von Betrof- fenen und deren Angehörigen, Kri- seninterventionen, Risikoanalysen, Einbinden von Behörden und Setzen entsprechender Interventionen. Infolge der pandemiebedingten Lock- downs waren Kinder und Jugendliche 2021 in der Gesellschaft weniger sicht- bar und deren sozialer Austausch ein- geschränkt. Sie verbrachten mehr Zeit zu Hause, wobei sich die Konflikte in zahlreichen Familien, die bereits vor der Pandemie belastet waren, zusätzlich verschärften. Mündeten diese Konflikte in Gewalt, so fiel es den Minderjährigen aufgrund der Lockdowns sehr schwer, sich einer erwachsenen Vertrauensperson (z. B. Lehrperson, Nachbar:in, Trainer:in) anzuvertrauen und auf die Übergriffe oder die Vernachlässigung aufmerk- sam zu machen. Mit der Öffnung der Schulen und der Wiederaufnahme von Freizeitaktivitäten gelang es Kindern und Jugendlichen wieder vermehrt, ihre Gewalterfahrungen öffentlich zu machen, weshalb ver- stärkt Betroffene Zugang zu unserem Angebot fanden. Zudem konnte beob- achtet werden, dass sich die Lebens- welt der jungen Menschen immer mehr in die virtuelle Welt verlagert. Folglich ist damit zu rechnen, dass eine große Anzahl an Kindern und Ju- gendlichen Opfer von Grooming, Sex- ting, Sextortion oder sogar von realen Übergriffen geworden ist. Auch hier bedarf es zuverlässiger Erwachsener, die hinschauen, hinhören und in der Folge handeln. ifs Prozessbegleitung Klient:innen männlich weiblich ohne Geschlechtsangabe Neuzugänge Abschlüsse Klient:innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse Prozessbegleitung Gewaltschutzstelle Prozessbegleitung Kinderschutz Detaillierter Jahresbericht der ifs Gewaltschutzstelle auf www.ifs.at/gewaltschutzstelle

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