ifs_jahresbericht_2021
19 ifs Kinder-, Jugend- und Familiendienste dass diese auch von hochbelasteten Menschen bewältigt werden können. Denn alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht darauf, in einem stabilen sozialen Umfeld gesund her- anwachsen zu können. ifs Ambulant betreutes Wohnen Können Jugendliche ab 16 Jahren aufgrund hochbelasteter Familien- situationen und multipler Problem- lagen nicht in ihrem Herkunfts- system bleiben, stellen wir ihnen eine Wohnung zur Verfügung. In dieser können sie sich jeweils zu zweit in einer selbständigen und eigenverant- wortlichen Lebensführung erproben. Wir bieten den jungen Menschen bedarfsorientierte Betreuung und Begleitung, unterstützen sie in ihrer persönlichen Entwicklung sowie in der Gestaltung und Bewältigung des Alltags. Im Vergleich zum Vorjahr war die Anzahl an Zuweisungen durch die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe deutlich höher und auch die durch- schnittliche Verweildauer stieg von 14 Monaten im Jahr 2020 auf 20 Monate im Jahr 2021 an. Einer der Gründe hierfür ist die erschwerte Situation auf demWohnungs- und Arbeitsmarkt. Das zweite Jahr der Corona-Pandemie verdeutlichte erneut, dass der Wegfall einer Tages- struktur, die eigeschränkten sozialen Kontakte und das enge Zusammen- leben mit dem:der Mitbewohner:in großen Einfluss auf das Befinden der Jugendlichen haben. Ängste und Unsicherheiten nahmen immer mehr Raum ein und vielfach hatten die jungen Menschen – nicht zuletzt als Folge der Pandemie – mit psychi- schen Problemen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr beteiligten wir uns erneut an der Umsetzung des Projektes „Care Leaver“. ifs Familienarbeit Wir bieten ambulante und nachge- hende Unterstützung für hochbe- lastete Familien, um so ein gesundes Heranwachsen der Kinder zu ermög- lichen. Oberstes Ziel ist es dabei, für jede Familie passgenaue Hilfen zu generieren und verlässlich für sie da zu sein. In der täglichen Arbeit zeigte sich, dass sich 2021 die ohnehin bereits sehr hohen Belastungen für Fami- lien durch Kurzarbeit, Arbeitsplatz- verlust, das neue Sozialhilfegesetz und die phasenweise verspäteten Auszahlungen der dringend benö- tigten Familienbeihilfen zusätzlich verschärften. Hinzu kam, dass die Familie während der Pandemie zum zentralen Bezugsraum wurde, da Außenkontakte stark eingeschränkt waren. Folglich wirkten Belastungs- faktoren, wie Konflikte, psychische Beeinträchtigungen, Gewalt und Vernachlässigung, kumulierend und somit noch beeinträchtigender auf die Kinder und Jugendlichen. Wir boten umfassende und individuell abgestimmte Unterstützung der Er- ziehung, um Eltern u. a. in der (Wie- der-)Erlangung ihrer Erziehungs- kompetenzen sowie der Erarbeitung von alternativen Problemlösungs- strategien zu unterstützen. Parallel dazu begleiteten wir Eltern in der talENTE.schmiede, Kinder im Rah- men der nachgehenden Betreuung Klient:innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse 52 Klient:in en 33 weiblich 19 männlich 22 Neuzugänge 17 Abschlüsse betreute Familien Minderjährige Neuzugänge Familien Neuzugänge Minderjährige Abschlüsse Familien 809 Minderjährige 448 betr ute Familien xxx Neuzugä ge Minderjährig 200 Neuzugänge Familien 225 Abschlüsse Familien
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