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ifs Jahresbericht 2022 14 In den Krisenwohnungen boten wir Menschen, die ihre Wohnung verloren hatten, schnell und unbü- rokratisch eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. Im Rahmen der Begleitung der Klient:innen war auszumachen, dass sich die Woh- nungssuche als deutlich schwieriger gestaltete als in den Jahren zuvor. Vor allem für Drittstaatsangehörige und subsidiär Schutzberechtigte waren und sind die Kosten am der- zeitigen Wohnungsmarkt kaum finanzierbar. Trotz erschwerter Be- dingungen konnten rund 61 Prozent der Klient:innen beim Auszug in eine eigenständige Wohnung übersiedeln. Kompetenzstelle Siedlungsarbeit Im vergangenen Jahr fungierten wir wieder als Anlaufstelle für Ge- meinden und Wohnbauträger und erfassten laufend die Bedürfnisse von Systempartner:innen und Bewohner:innen von Siedlungen und gemeinnützigen Wohnanlagen. Dabei galt es, ein funktionierendes Zusam- menleben aller Generationen und Kulturen sowie eine Erhöhung der Wohnzufriedenheit zu erlangen. ifs Frauennot- Wohnung Auch 2022 blieben gewaltbetroffene Frauen mit ihren Kindern deutlich länger in der FrauennotWohnung als in den Jahren zuvor. In vielen Fällen war die Gefährdung der Frauen hö- her als in der Vergangenheit. Deshalb waren detaillierte Abklärungen nötig und gegebenenfalls musste sogar ein Bundeslandwechsel in Betracht gezogen werde. Immer häufiger litten die Frauen zudem an psychi­ atrischen Erkrankungen mit teils schweren Krankheitsverläufen. Dies erschwerte die Zusammenarbeit sehr und erforderte eine engmaschige Beratung und Betreuung der Betrof- fenen, um sie dabei zu unterstützen, aus dem Gewaltkreislauf auszubre- chen. Langwierige Scheidungs-, Ob- sorge- und Strafverfahren führten dazu, dass Frauen immer wieder stabilisiert werden mussten. Hierfür benötigte es sehr viele Kriseninter- ventions- sowie Zielgespräche, um die Durchhaltekraft der Frauen zu stärken sowie einen Abbruch und eine Rückkehr ins Gefährdersystem zu verhindern. Viele hilfesuchende Frauen hatten beim Einzug in die FrauennotWohnung nur schlechte bis gar keine Deutschkenntnisse. In den meisten Fällen war ein Dol- metschgespräch notwendig, was die Beratung oft erschwerte. Klient:innen Frauen Kinder Neuzugänge Abschlüsse

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