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ifs Jahresbericht 2022 16 ifs Kinderschutz Gewalt an Kindern und Jugendlichen wird oft erst zeitverzögert sichtbar und öffentlich. So kam es – wie be- reits während der Coronapandemie vermutet – zu einer Steigerung der Kinderschutzfälle im Jahr 2022. Mit Ende der Lockdowns und Beschrän- kungen war es Kindern und Jugend- lichen wieder möglich, Kontakt mit erwachsenen Vertrauenspersonen, z. B. Lehrpersonen, Trainer:innen oder Nachbar:innen, aufzunehmen und ihre Gewalterfahrungen öf- fentlich zu machen. Auffallend war, dass vermehrt Anfragen zu sexuellen Übergriffen von Kindern bzw. Ju- gendlichen untereinander eingingen. Aufgrund der intensiven Vernet- zungs- und Öffentlichkeitsarbeit mel- deten sich zahlreiche Fachpersonen bei uns, um ein telefonisches oder per- sönliches Coaching in Anspruch zu nehmen. Sehr viele Anfragen betrafen die Erstellung eines angepassten Kin- derschutzkonzeptes. Diesbezüglich führten wir zahlreiche Schulungen durch. ImHerbst veranstalteten wir einen Kinderschutztag, um die breite Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. ifs Prozessbegleitung Im Rahmen der kostenlosen psy- chosozialen und juristischen Pro- zessbegleitung unterstützten wir zahlreiche Opfer von Gewalt wäh- rend der sehr belastenden Zeit des Strafverfahrens. Dabei zeigte sich gerade in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen, dass Betroffene vermehrt und auch schneller Anzeige erstatten. ifs Frauenberatungs- stelle bei sexueller Gewalt Im vergangenen Jahr begleiteten wir teils (sehr junge) Frauen, die schon in ihren ersten Beziehungen massive sexualisierte Gewalt mit erheblichen Folgewirkungen erlebt hatten. Des Weiteren berichteten die Frauen in den Beratungen häufig von Über- griffen im beeinträchtigten Zustand (z. B. K.O.-Tropfen, Alkohol) oder in Kombination mit Drohungen (z. B. Veröffentlichung von kompromit- tierenden Fotos), von sexualisierter Gewalt im Netz und Belästigungen am Arbeitsplatz. Ältere Frauen the- matisierten oftmals frühere sexuelle Übergriffe durch den Ex-Partner. Diese Übergriffe hatten mitunter nachhaltige Folgen (Trauma, Pro- bleme in der Sexualität, Angst in neuen Beziehungen etc.) und wirkten sich auf die Lebensqualität im Alter aus. Ein Schwerpunkt lag auch 2022 auf der Sensibilisierung bezüglich des Themas der sexualisierten Ge- walt. So führten wir insgesamt 59 Gruppen durch die Ausstellung „DIE ROTE LINIE“. Neuzugänge Abschlüsse Klientinnen 60 Kli ntinnen 41 Neuzugänge 46 Abschlüsse Klient:innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse Prozessbegleitung Gewaltschutzstelle Prozessbegleitung Kinderschutz Klient:innen männlich weiblich ohne Geschlechtsangabe Neuzugänge Abschlüsse
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