ifs_jahresbericht_2022_sc
ifs Jahresbericht 2022 28 ifs Patienten anwaltschaft Im Zuge der Vertretung von Patient:innen, die gegen ihren Wil- len ins psychiatrische Krankenhaus Rankweil eingeliefert wurden oder dort Zwangsmaßnahmen unter- lagen, konnten wir 2022 eine Ten- denz zu kurzen Unterbringungen ausmachen. Über 50 Prozent der Unterbringungen wurden bereits nach vier Tagen aufgehoben. Die Gründe hierfür sind unseres Erach- tens vielschichtig: die rasche Auf- hebungspraxis der Fachärzt:innen, der freiwillige Aufenthalt vieler Patient:innen, da keine freien Plätze in betreuten Wohnformen zur Verfügung standen, sowie die Ressourcenknappheit mit fehlenden Belegmöglichkeiten in allen drei Abteilungen des LKH Rankweil. Auch Jugendliche mussten mitunter monatelang auf eine Übernahme in eine betreute Wohnform warten. Insgesamt war die Auslastung der Kinder- und Jugendpsychiatrie weiterhin sehr hoch. In der Geronto- psychiatrie stieg die Zahl der durch- geführten Fixierungen deutlich an, wobei vor allem die Raumbeschrän- kungen eine deutliche Steigerung erfuhren. ifs Bewohner vertretung Aus allen Einrichtungen wurden uns 2022 im Vergleich zum Vorjahr geringfügig mehr Klient:innen mit Freiheitsbe- oder -einschränkungen gemeldet. Während in Pflegehei- men medikamentöse Sedierungen die häufigste Freiheitsbeschrän- kung gegen oder ohne den Willen der Bewohner:innen darstellten, zählten in Behinderteneinrichtun- gen Gurtfixierungen im Rollstuhl und sonstige Beschränkungen beim Sitzen zu den am häufigsten angewendeten Maßnahmen. In Krankenanstalten fanden vor al- lem Fixierungen im Lehnstuhl mit Sitzgurten oder Therapietischen sowie Fixierungen mit Bauch- und Extremitätengurten im Pflegebett Anwendung. In Einrichtungen für Minderjährige stellten Beschrän- kungen beim Sitzen die häufigste Maßnahme dar. Große Erfolge beim Aushandeln von schonenderen Durchführungen bzw. von Aufhe- bungen der Freiheitsbeschränkun- gen konnten wir in Krankenanstal- ten erzielen. Hier wirkte sich die flächendeckende Anschaffung von Niedrigpflegebetten und Alarmsys- temen nachhaltig positiv aus. ○ n neue Unterbringungen . . . Klient:innen in Pflegeheimen in Behinderteneinrichtungen in Akutkrankenhäusern in Einrichtungen für Minderjährige Patie tenanwaltscha Bewohnervertretung Klient:innen gesamt untergebrachte Patien:innen vertreten nicht untergebrachte Patien:innen beraten und vertreten untergebrachte Patien:innen aus 2021 . freiheitsbeschränkende Maßnahmen gegen den Willen Maßnahmen auf Wunsch entscheidungsfähiger Klient:innen Detaillierter Jahresbericht der ifs Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung auf www.ifs.at/bewohnervertretung Mag. Elisabeth Kern Leitung Geschäftsfeld ifs Inklusion & Selbstbestimmung nen neue Unterbringungen . . . Klient:innen in Pflegeheimen in Behinderteneinrichtungen in Akutkrankenhäusern in Einrichtungen für Minderjährige Patientenanwaltscha Bewohnervertretung Klient:innen gesamt untergebrachte Patien:innen vertreten nicht untergebrachte Patien:innen beraten und vertreten untergebrachte Patien:innen aus 2021 . freiheitsbeschränkende Maßnahmen gegen den Willen Maßnahmen auf Wunsch entscheidungsfähiger Klient:innen
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