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ifs Jahresbericht 2022 30 Der langjährige Entwicklungstrend einer kontinuierlichen Erhöhung der Prävalenz psychischer Erkran- kungen setzte sich auch im vergan- genen Jahr weiter fort. Zahlreiche Herausforderungen wirkten sich in beträchtlichemMaße auf die Psyche der Menschen aus und beeinflussten somit auch unsere tägliche Arbeit wesentlich. Der erlittene Kontroll- verlust und die Unberechenbarkeit der gesellschaftlichen Ereignisse führten zu Ängsten, Depressionen, Aussichtslosigkeit, Stress und so zur Schädigung der mentalen Gesund- heit. Damit einhergehend war auch die Nachfrage nach psychotherapeu- tischer Unterstützung – besonders im Herbst 2022 – auffallend hoch. Zahlreiche Betroffene wurden von Ärzt:innen oder auch anderen psychosozialen Einrichtungen an uns verwiesen. In dieser Form der Weitervermittlung äußerte sich die Ressourcenknappheit, die in vielen Einrichtungen des psychosozialen Netzes in Vorarlberg Realität ist, sehr deutlich. Weiterhin bewähren konnte sich das einheitliche Clea- ring, mithilfe dessen der Zugang zu unserem Therapieangebot geregelt wird. Dieses einmalige psychothera- peutische Clearinggespräch stellte sowohl für Patient:innen als auch für das gesamte Versorgungsmodell ein wichtiges Instrument dar. Anhand objektiver Kriterien werden Hilfe- suchende auf der Warteliste gereiht. Wer besonders schwer erkrankt ist und über wenige sozioökonomische Ressourcen verfügt, erhält möglichst zeitnah Unterstützung. Auch das Angebot der Gruppenthe- rapie konnte gut verankert werden. Dabei galt es, dieses Setting der Psychotherapie weniger als reine Überbrückung von Wartezeiten zu betrachten, sondern als sinnvolle und eigenständige Intervention in der psychotherapeutischen Behand- lung zu etablieren. ○ Psychotherapie Vorarlberg Unterstützung auf dem Weg zu einem sinn- und wertvoll empfundenen Leben Klient:innen gesamt männlich weiblich Neuzugänge Abschlüsse . . . . Klient:innen in Gruppen Klient:innen im Einzelse ing . ohne Geschlechtsangabe

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