jahresbericht verein 2013

25 ifs Jahresbericht 2012 gesehene Installierung eines psych- iatrischen Not- und Krisendienstes. Damit könnte nicht nur eine erste Hilfe in Not- und Krisensituation vor Ort geleistet, sondern auch eine fach- liche Einschätzung erfolgen, ob eine Zwangseinweisung in das psychiatri- sche Krankenhaus unumgänglich ist. Beschränkungsmaßnahmen in der Akutpsychiatrie Zu den massivsten Beschränkun- gen der persönlichen Freiheit, die im psychiatrischen Krankenhaus durchgeführt werden, zählen nach Ansicht vieler PatientInnen Zwangs- maßnahmen mittels Fixierungen am Bett. Aus diesem Grund hat die ifs Patientenanwaltschaft schon vor Jahren begonnen, die einzelnen Fixierungsmaßnahmen in der Akut- psychiatrie zu dokumentieren, aus- zuwerten und anschließend mit der Krankenhausleitung zu reflektieren. Nach einer erheblichen Zunahme an Fixierungsmaßnahmen im Jahr 2011 haben wir die Fixierungspraxis mit der ärztlichen und pflegerischen Leitung thematisiert und unsere Ver- tretungstätigkeit verstärkt auf diese Problematik gerichtet. In den darauf- folgenden zwei Jahren konnten die Fixierungsmaßnahmen erfreulicher- weise deutlich reduziert werden, so- dass im Berichtsjahr 2013 insgesamt nur noch 241 Fixierungsmaßnahmen durchgeführt werden mussten. In der Praxis bedeutet dies, dass im Vergleich zu 2011 jede zweite Fixie- rung nicht mehr notwendig war und durch Alternativen wie 1:1-Betreuung abgewendet werden konnte. Fixierungsdokumentation Nicht nur die Anzahl der Fixie- rungsmaßnahmen, sondern auch die durchschnittliche Dauer ei- ner Fixierungsmaßnahme ist von 4,34 Stunden auf 3,91 Stunden zurückgegangen. Bei der Auswertung der Anbrin- gungs- und Lösungszeiten zeigte sich, dass im Vergleich zu 2012 nicht mehr so auffallend viele Fixierungen um 07:00 Uhr gelöst wurden. Das heißt, dass mittlerweile mehrere Fixierungen schon in der Nacht, also bereits vor Dienstwechsel, gelöst werden konnten. Die frühzeitige Lösung ist unter anderem durch die Verwendung von Alarmmatten er- möglicht worden. ifs Patientenanwaltschaft Fixierungen 2009 2010 2011 2012 2013 Untergebrachte PatientInnen* 683 711 754 725 636 Anzahl fixierte PatientInnen 160 162 169 143 116 Anzahl Fixierungen 500 435 510 377 241 Verhältnis untergebrachte zu fixierten PatientInnen in % 23 23 22 20 18 *gemeldete Unterbringungen von den entsprechenden Stationen 100 200 300 400 500 600 700 800 2009 2010 2011 2012 2013

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