jahresbericht verein 2014

11 ifs Sachwalterschaft Soziale Integration beinhaltet vor- dergründig die sozialarbeiterische Beratung und Begleitung. Neu ist das Angebot ifs Integrative Wo- chenstruktur, dessen wesentliches Element die „Persönliche Zukunfts- planung“ ist. Die Lebenshilfe Vorarlberg verfügt über ein Informations- und Bera- tungsangebot und erarbeitet gemein- sammit ihren KlientInnen in soge- nannten „Zielwärtsgesprächen“ eine persönliche Zukunftsplanung. Die Caritas bietet im Projekt „Leben in Selbständigkeit“ (LIS) ebenfalls Unterstützung im ambulant betreu- ten Wohnen für Menschen mit Lern- schwierigkeiten an. Für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen steht ein weitreichen- des Beratungsangebot von aks, pro mente Vorarlberg und der Kaplan Bo- netti Beratungsstelle zur Verfügung. Zudem gibt es Kolpinghäuser, welche neben demWohnen zudem sozialar- beiterische Beratung und Begleitung (auch in Zusammenhang mit einem Auszug) anbieten. Für Menschen mit Demenzerkran- kungen wurden in den letzten Jahren landesweit Casemanagement-Stellen eingeführt, welche bei der Organi- sation einer häuslichen Betreuung behilflich sind. Pflegeheime bieten ein sogenanntes Verwaltungsservice an und sind ihren BewohnerInnen bei der Erledigung des erforderlichen Schriftverkehrs mit Ämtern und Be- hörden und bei der Verwaltung des Taschengeldes behilflich. Die ifs Schuldenberatung hat im Rah- men eines Projektes erste Erfahrun- gen mit dem sogenannten „Betreuten Konto“ gesammelt. Für Menschen mit kognitiven Ein- schränkungen hat sich „People First Vorarlberg“ als Peer-Beratungsstelle etabliert. Menschen mit psychischen Erkrankungen erhalten Peer-Bera- tung vom Verein Omnibus. Im Rahmen des Projektes Clearing Plus wurden im vergangenen Jahr 111 Fälle vom Bezirksgericht Dornbirn übermittelt (2013 waren es 40). Alle Fälle wurden eingehend doku- mentiert und die Daten werden vom IRKS (Institut für Rechts- und Kri- minalsoziologie) im Auftrag des BMJ ausgewertet. Gemäß erster Ergeb- nisse liegt die Einstellungsempfeh- lung bei 35 Prozent, was (entgegen aller Erwartungen) unter dem Lan- desdurchschnitt liegt. Fachaufsicht / Regionalstellenleitung Das Bundesministerium für Justiz hat der ifs Sachwalterschaft aufge- tragen, ein Fachaufsichtskonzept auszuarbeiten. Dieses wurde im Herbst 2014 vom BMJ genehmigt und in Kraft gesetzt. Im Fachbereich Sachwalterschaft stellt die Kontrolle des Pflegschafts- berichtes im Sinne eines qualifizier- ten Vier-Augen-Prinzips ein wesent- liches Instrument der Sicherstellung der Fachlichkeit dar. Die Pfleg- schaftsberichte hauptberuflicher MitarbeiterInnen werden von der Regionalstellenleitung und die Pfleg- schaftsberichte der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen von der Ehrenamt- lichen-Teamleitung kontrolliert. Auch wurde das Formular „Pfleg- schaftsbericht“ überarbeitet. Um der Intention der UN-Behinderten- rechtskonvention gerecht zu werden, wurden unter „Soziale Situation“ fol- gende Unterpunkte aufgenommen: - Häufigkeit bzw. Intervalle der persönlichen und telefonischen Kontakte - Ziele und Planung - Alternativen zur Sachwalter- schaft bzw. Notwendigkeit der Vereinssachwalterschaft Zudem werden die KlientInnen künftig stärker auf Beschwerdemög- lichkeiten hingewiesen. KlientInnen sollen wissen, dass ehrenamtliche und hauptamtliche MitarbeiterIn- nen für das ifs tätig sind. Dies soll die Möglichkeit eröffnen, bei Bedarf ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Außerdem sollen Klient­ Innen bereits am Anfang über die wesentlichen Rechte und Pflichten, z.B. auch Kosten einer Sachwalter- schaft, aufgeklärt werden. Um dies sicherzustellen, wird den Klient­ Innen zukünftig eine Kopie der Vereinsurkunde und eine Broschüre der ifs Sachwalterschaft übermittelt. Die Regionalstellenleitung in Dorn- birn wird von Mag. Veronika Öttl, in Feldkirch von Mag. Günter Nägele ausgeübt.

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