jahresbericht verein 2014

Jahresbericht 2014 24 Jahresschwerpunkte Einer der wesentlichen Arbeits- schwerpunkte ist die Unterstützung und Vertretung von PatientInnen im Sinne einer möglichst zwangsfreien psychiatrischen Versorgung, in de- ren Rahmen die PatientInnen nicht nur Produkt einer Behandlung sind, sondern auch aktiv die Therapie mit- bestimmen und entscheiden können. Eine zurückhaltende Anwendung von Zwangsmaßnahmen stellt dabei einen zentralen Eckpfeiler dar. Freiheitsbeschränkungen durch Fixierungsmaßnahmen Die ifs Patientenanwaltschaft hat schon vor Jahren damit begonnen, Beschränkungsmaßnahmen zu dokumentieren und die Ergebnisse mit den verantwortlichen Personen zu diskutieren. Erfreulicherweise konnte die Anzahl an Fixierungs- maßnahmen in den letzten Jahren deutlich reduziert werden. Wurden im Jahr 2011 noch 510 Fixierungen durchgeführt, war es im Jahr 2014 fast nur noch ein Drittel , nämlich 173 Fixierungsmaßnahmen wie Fixie- rungen mittels Bauchgurt und/oder das Anbinden der Arme und Beine am Bett. An dieser Stelle möchten wir uns auch für den persönlichen Einsatz der verschiedenen Teams be- danken, da noch vor vier Jahren eine Reduzierung der Fixierungen auf ein Drittel von allen Beteiligten nicht für möglich gehalten wurde. Ein vermehrter Einsatz für intensivere Betreuung bis hin zu einer 1:1 Betreu- ung, Fortbildungsmaßnahmen zum Deeskalationsmanagement und ein verbesserter Betreuungsschlüssel waren unseres Erachtens die wich- tigsten Punkte, welche einen derar- tigen Rückgang an Zwangsmaßnah- men ermöglicht haben. Allerdings sind wir unseres Erachtens noch nicht am Ende der Anstrengungen angelangt. Vor allem durch entspre- chende bauliche Maßnahmen, mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten der PatientInnen, direkten Ausgang ins Freie usw. ist durchaus noch mehr an Potential für eine weitere Reduzierung der Zwangsmaßnah- men vorhanden. Interessant ist auch die Verteilung der Fixierungsmaßnahmen auf die jeweiligen Stationen, wobei alle Fi- xierungsmaßnahmen in der Erwach- senenpsychiatrie auf der Akutstation E 1 durchgeführt wurden. In der Jugendpsychiatrie sind lediglich 7 Fixierungen erfolgt. 0 100 200 300 400 500 600 700 800 2011 2012 2013 2014 Fixierungen 2014 2013 2012 2011 Untergebrachte PatientInnen* 715 636 725 754 Anzahl fixierte PatientInnen 95 116 143 169 Anzahl Fixierungen 173 241 377 510 Verhältnis untergebrachte zu fixierten PatientInnen in % 13 18 20 22 *der Erwachsenenpsychiatrie und der Jugendpsychiatrie

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