jahresbericht verein 2015

27 ifs Jahresbericht 2012 0 100 200 300 400 500 600 700 800 2010 2012 2013 2016 2011 2014 2015 Weitere Jahresschwerpunkte Einen zentralen Schwerpunkt unse- rer Arbeit stellt die Unterstützung und Vertretung von PatientInnen im Sinne einer möglichst zwangs- freien psychiatrischen Versor- gung dar, in deren Rahmen die PatientInnen aktiv die Therapie mitbestimmen und mitentscheiden können. Eine zurückhaltende An- wendung von Zwangsmaßnahmen ist dabei zentraler Bestandteil dieser Behandlungsphilosophie. Freiheitsbeschränkungen durch Fixierungsmaßnahmen Deshalb hat die ifs Patientenanwalt- schaft schon vor Jahren begonnen, Beschränkungsmaßnahmen zu do- kumentieren und die Ergebnisse mit den verantwortlichen Personen zu besprechen. In den letzten Jahren ist es insbesondere dem Team auf der Akutstation E1 gelungen, die Anzahl an Fixierungsmaßnahmen deutlich zu reduzieren. So wurden im Jahr 2014 nur noch 173 Fixierungen durch- geführt – um zwei Drittel weniger als noch im Jahr 2011 mit 510 Fixie- rungen im gleichen Zeitraum. Im Be- richtsjahr 2015 ist die Anzahl wieder leicht gestiegen, wobei sich die Stei- gerung von 173 auf 218 Fixierungen in Grenzen hält. Auch die durchschnitt- liche Dauer der Fixierungen hat sich von 4,4 Stunden auf 4,8 Stunden pro Fixierung leicht erhöht. Es bleibt darauf hinzuweisen, dass die im Vergleich zu den Vorjahren deutliche Reduzierung einerseits auf den persönlichen Einsatz wie die Bereitschaft, bei vielen Patientinnen und Patienten eine 1:1-Betreuung durchzuführen, auf ein breit aufge- stelltes Deeskalationsmanagement sowie einen verbesserten Betreu- ungsschlüssel zurückzuführen ist. Andererseits zeigt sich, dass eine weitere Reduzierung der Zwangs- maßnahmen vermutlich erst nach dem Neubau – insbesondere durch bauliche Maßnahmen, wie beispiels- weise mehr Platz und Rückzugsmög- lichkeiten der PatientInnen, direkter Ausgang ins Freie oder auch die Anwendung von Time-Out-Räumen, mit denen man in der Kinder- und Jugendpsychiatrie gute Erfahrungen gemacht hat – möglich ist. Bei der Aufteilung der Fixierungs- maßnahmen auf die jeweiligen Stationen haben sich in den letzten Jahren kaum Veränderungen erge- ben. Nach wie vor werden auf der Akutstation E1 über 95 Prozent der Fixierungen durchgeführt (2015 wa- ren es 98 Prozent der Fixierungen). In der Jugendpsychiatrie sind lediglich 12 Fixierungen erfolgt. ifs Patientenanwaltschaft Fixierungen 2015 2014 2013 2012 2011 2010 Untergebrachte PatientInnen* 636 715 636 725 754 711 Anzahl fixierte PatientInnen 109 95 116 143 169 162 Anzahl Fixierungen 218 173 241 377 510 435 Verhältnis untergebrachte zu fixierten PatientInnen in % 17 13 18 20 22 23 *gemeldete Unterbringungen von den entsprechenden Stationen

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