jahresbericht verein 2015

Jahresbericht 2015 28 Sonstige Beschränkungen (Ausgang ins Freie, Entzug der Privatkleidung, Videoüberwachung) Auch anderweitige Beschränkungs- maßnahmen greifen tief in die Per- sönlichkeits- und Freiheitsrechte der PatientInnen ein. Dazu zählen die Beschränkung des Rechts auf Aus- gang ins Freie, der Entzug der Privat- kleidung sowie persönlicher Gegen- stände, das Tragen einer Fußfessel/ eines Weglaufschutzes oder eine Beschränkung der Kontakte nach au- ßen wie Besuche und Telefonate. Beschränkungen nach § 34 und 34a UbG Neben dem Anbringen einer Fuß- fessel bzw. eines Weglaufschutzes, was überwiegend bei mobilen und zugleich verwirrten PatientInnen der Gerontopsychiatrie angewen- det wird, kommt es in der Praxis am häufigsten zu Beschränkungen beim Tragen der Privatkleidung und dem Ausgang ins Freie. Nach der Entscheidung des Landesgerichtes im August 2014, dass ein Mangel an räumlichen und organisatorischen Gegebenheiten sowie personellen Ressourcen die Einschränkung des Rechts auf Ausgang ins Freie nicht rechtfertigen kann, hat die Kran- kenhausleitung des LKH Rankweil und die Krankenhausbetriebsge- sellschaft zugesagt, bauliche Verän- derungen zur Gewährung des Aus- gangs ins Freie umzusetzen. Diese Umbauarbeiten haben das ganze Jahr in Anspruch genommen, sodass der provisorische Garten auf E1 erst Ende des vergangenen Jahres verwendet werden konnte. Somit gibt es noch keine Erfahrungswerte oder Zahlen, inwieweit sich der Gar- ten in der Praxis bewährt. Patientenberichte Auch im Jahr 2015 hat die ifs Pati- entenanwaltschaft PatientInnen (gesamt 24, davon 13 männlich und 11 weiblich) interviewt, um Rück- meldungen zu erhalten, wie sie den Aufenthalt im psychiatrischen Krankenhaus erlebt haben. 17 Pati- entinnen und Patienten sind in der Erwachsenenpsychiatrie und 7 auf Stationen der Gerontopsychiatrie behandelt und betreut worden. Es sind wiederum PatientInnen befragt worden, die während des Aufenthal- tes untergebracht und somit frei- heitsbeschränkenden Maßnahmen unterworfen waren. Die Fragen sind unverändert geblieben und wurden standardisiert wie folgt gestellt: - Wie haben Sie den Aufenthalt im LKH Rankweil erlebt? - Was hätte besser gemacht werden können? Insgesamt sind 35 positive Rück- meldungen zum Aufenthalt im LKH Rankweil eingegangen: • 15 Rückmeldungen mit allgemein positiven Erfahrungen zum Aufent- halt im LKH Rankweil • Positiv bewertet wurde weiters, dass das ganze Team – insbesondere die ÄrztInnen und das Pflegeper- sonal (8) – gute Arbeit geleistet hat und alles in Ordnung gewesen sei. • Ebenfalls positive Rückmeldungen gab es zur Behandlung und den ver- abreichten Medikamenten , indem die PatientInnen erklärten, mit der Behandlung und den Medikamen- ten zufrieden gewesen zu sein (6) . • Drei Patientinnen und Patienten waren vor allemmit der Behand- lung und Betreuung auf den Sub- akutstationen (E3, E4, O2, O3 und O3) sehr zufrieden, insbesondere im Vergleich zur Station E1 . • In zwei Fällen wurden die The- rapie und die Aktivitäten sehr gelobt und einmal sogar das An- bringen der Fußfessel bzw. des Weglaufschutzes. Im Vergleich dazu sind 47 negative Rückmeldungen zum Aufenthalt im LKH Rankweil erfolgt: • Negativ erlebt haben die befragten PatientInnen in erster Linie die Behandlung und die Medikamente , welche entweder zwangsweise ver- Beschränkungen 2015 2014 2013 2012 Besuch/Telefon 7 15 15 4 Privatkleidung 140 165 106 91 Persönliche Gegenstände 9 12 8 11 Fußfessel/Weglaufschutz 196 189 174 147 Ausgang 136 160 91 49 Gesamt 488 541 394 302

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