jahresbericht verein 2017

Jahresbericht 2017 32 Dokumentation der Beratungen Im Jahr 2017 hat die ifs Patienten- anwaltschaft insgesamt 143 Be- ratungen und Vertretungen von nicht untergebrachten PatientInnen durchgeführt, also deutlich weni- ger Beratungen als die Jahre zuvor. Insbesondere in Bezug auf den The- menbereich „Allgemeine Fragen über den Aufenthalt im Krankenhaus, Un- terbringungsgesetz“ zeigte sich ein deutlicher Rückgang an Anfragen. Dieses Beratungs- und Informations- angebot richtete sich in erster Linie an Angehörige oder an Systempart- ner der Sozialpsychiatrie. Lediglich im Bereich Maßnahmevoll- zug nahmen die Anfragen an die ifs Patientenanwaltschaft zu. Entweder wandten sich die Patientinnen oder Patienten selbst an die Patienten- anwaltschaft oder das Personal der forensischen Stationen leitete den Wunsch nach einem Beratungsge- spräch an diese weiter. Weitere Jahresschwerpunkte Ein zentraler Schwerpunkt der Arbeit ist die Unterstützung und Vertretung von PatientInnen im Sinne einer möglichst zwangsfreien psychiatrischen Versorgung, in deren Rahmen die PatientInnen aktiv die Therapie mitbestimmen und mitentscheiden können. Eine zurückhaltende Anwendung von Zwangsmaßnahmen ist dabei zen- traler Bestandteil einer solchen Behandlungsphilosophie. Freiheitsbeschränkungen durch Fixierungsmaßnahmen Die ifs Patientenanwaltschaft hat aus diesem Grund schon vor Jahren damit begonnen, Fixierungsmaß- nahmen zu dokumentieren und die Ergebnisse mit den verantwortlichen Personen zu besprechen. Vor allem dem Team auf der Station E1 im LKH Rankweil ist es in den letzten Jahren gelungen, die Anzahl an Fixierungs- maßnahmen deutlich zu reduzieren. Auch im Berichtszeitraum 2017 war ein weiterer Rückgang an Fixie- rungsmaßnahmen auf insgesamt 158 Fixierungen möglich, dies vor allem dank des persönlichen Einsatzes des Teams, des bereits gut etablierten Deeskalationsmanagements und der Bereitschaft, in Krisensituationen mit akuter Gefährdung eine 1:1-Be- treuung durchzuführen. Trotz der insgesamt gestiegenen Anzahl an un- tergebrachten PatientInnen war dies bisher die geringste dokumentierte Anzahl an Fixierungsmaßnahmen seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Vergleich mit dem Jahr 2011, in wel- chem 510 Fixierungen dokumentiert wurden, wurden 2017 nur noch 31 Prozent der damals durchgeführten Fixierungen angewendet. Dies ent- spricht einer Reduzierung ummehr als zwei Drittel. Auch die Dauer der Fixierungen konnte in den letzten Jahren kontinuierlich verkürzt wer- den (von 4,8 Stunden im Jahr 2015 auf 3,9 Stunden im Jahr 2017). Beratungen 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Allgemeine Fragen über Aufenthalt im Krankenhaus, Unterbringung 68 77 72 98 84 99 66 Beratung Sachwalterschaft, Angehörigen- vertretung, Vorsorgevollmacht 44 53 46 46 37 18 7 Beratung Maßnahmevollzug 32 19 25 60 60 32 51 Beratung über Rechte nicht untergebrachter PatientInnen („Freiwilliger Aufenthalt“) 32 26 65 47 33 19 16 Beratung Behandlungsfragen, Patientenverfügung 7 5 1 12 7 7 3 Beratung bei Beschwerde Landesverwaltungsgericht 1 12 12 0 10 6 0 Gesamt 184 192 221 263 231 181 143

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