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25 ifs Patientenanwaltschaft Stationen nicht mehr den Standards einer modernen Kinder- und Ju- gendpsychiatrie entspricht. Deshalb haben die Patientenanwält*innen gemeinsammit dem Kinder- und Jugendanwalt Michael Rauch sowie allen im LKH Rankweil beschäftig- ten Berufsgruppen darauf gedrängt, den Neubau der Kinder- und Jugend- psychiatrie nicht erst in der dritten Bauetappe, sondern vorgezogen so schnell als möglich zu realisieren. Mittlerweile ist auch vom Vorarl- berger Landtag am 5. Juni 2019 dem Antrag, den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorzuziehen, einstimmig stattgegeben worden. In welcher Weise und wann der vorge- zogene Neubau nun realisiert werden soll, ist aber weiter unklar, weshalb die ifs Patientenanwaltschaft im Interesse aller, vor allen aber im In- teresse der Kinder und Jugendlichen, mehr Transparenz und Information seitens der Krankenhausbetriebs- gesellschaft zu diesem wichtigen Thema einfordern möchte. Aktuelle Entwicklungen in der Gerontopsychiatrie Auf den gerontopsychiatrischen Sta- tionen M1, M2 und F0 gab es im Jahr 2019 geringfügig weniger Unterbrin- gungen als im Jahr 2018. Auffallend aber war, dass auf der Station M1 ein deutlicher Rückgang und auf den anderen Stationen eine deutliche Zunahme beobachtet werden konnte. Einerseits ist dieser Rückgang auf die Reduzierung der Bettenzahl auf der Station M1 (nunmehr 18 Betten) zurückzuführen und andererseits auch darauf, dass die Patient*innen aufgrund mangelnder Alternativen (wie Pflegeheimplätze) länger als un- tergebrachte Patient*innen im geron- topsychiatrischen Bereich bleiben mussten . Mittlerweile gibt es eine sogenannte „Langliegerliste“ von Patient*innen, die seit mehreren Monaten und teilweise Jahren im LKH Rankweil stationär behandelt werden, da sie weder in einem Pflegeheim noch anderweitig behandelt und betreut werden können. Gerade in den Pflegeheimen waren teilweise über Monate keine freien Plätze verfügbar beziehungsweise die Patient*innen wurden nicht ein- mal auf die Warteliste genommen, wenn sie nicht bereits in Pflegestufe 4 eingestuft waren. Wurde ein diesbe- züglicher Antrag auf Erhöhung des Pflegegeldes gestellt, dauerte alleine die Begutachtung durch die PVA im Schnitt drei Monate. Bei den Unterbringungen mit min- destens einer Fixierungsmaßnahme gab es trotz Änderung der Meldepra- xis an die ifs Patientenanwaltschaft – jede Fixierung muss seit 2018 unver- züglich an die ifs Patientenanwalt- schaft gemeldet werden – einen An- stieg um 27 Prozent . Auffallend war weiter, dass der prozentuelle Anteil an Patient*innen, die mindestens ein- mal fixiert wurden, auf der Station M1 deutlich gestiegen ist (24 Prozent im Jahr 2018 zu 32 Prozent im Jahr 2019). Auch auf den beiden anderen Stationen M2 und F0 nahmen die Un- terbringungen gesamthaft betrach- tet mit mindestens einer Fixierung von 10 oder 12 Patient*innen auf nun- mehr 25 deutlich zu. 2017 2018 2019 M1 264 252 197 M2 12 66 66 F0 45 39 86 Gesamt 321 357 349 Verteilung Unterbringungen pro Station Gerontopsychiatrie 2017 2018 2019 M1 59 60 64 M2 1 9 15 F0 11 1 10 Gesamt 71 70 89 Unterbringungen mit mindestens einer Fixierung Gerontopsychiatrie

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