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Jahresbericht 2019 26 Patientinnen- und Patientenrat Zwei Jahre nach Durchführung des Patientinnen- und Patientenrates fand am 29. März 2019 erneut ein Treffen mit den im Krankenhaus tä- tigen Profis statt, in dessen Rahmen die damals formulierten Anliegen und Themen erneut besprochen wer- den konnten. Der gemeinsame Aus- tausch fand dieses Mal in kleinerem Rahmen im LKH Rankweil statt. In Bezug auf das Anliegen „Mitbe- stimmung beimNeubau“ informier- ten die ärztliche und die pflegerische Leitung darüber, dass beim Neubau Ein- bis Zweibettzimmer mit eigenen Nasszellen, Rückzugsmöglichkeiten für Patient*innen und Angehörige, genügend Therapieräume sowie Platz für Bewegung im Freien geplant seien. Obschon viele Anliegen bereits berücksichtigt worden sind, wurde von den psychiatrieerfahrenen Per- sonen der Wunsch geäußert, in die weitere Planung miteinbezogen zu werden, damit ihre Erfahrungen und Anliegen berücksichtigt werden können. Auch bezüglich des Themas „Einbeziehung der Peers“ in die Aus- bildung und Therapie im LKH Rankweil ist schon vieles geschehen. In die Ausbildung der Ärzt*innen oder des Pflegepersonals sind die Peers bereits invol- viert und berichteten von ihren Erfahrungen mit den verschiedenen psychischen Erkran- kungen. Bei der Einbe- ziehung in die stationäre Therapie im LKH Rankweil als sogenannte „EX-IN“-Mitarbeiter*innen hat die Krankenhausleitung schon vor über einem Jahr ihr Konzept der Mitarbeit der Peers an die Krankenhausbe- triebsgesellschaft weitergeleitet, aber bislang noch keine Genehmi- gung bzw. Zusage erhalten. Beim Anliegen „Deeskaliert statt Fixiert“ wiesen auch die anwesenden Ärzt*innen und Pflegepersonen dar- auf hin, dass ihnen das Thema selbst ein wichtiges Anliegen ist und sich alle Mitarbeiter*innen zum Thema Deeskalationsmanagement fortge- bildet haben. Weitere Entwicklungen sollten allerdings nicht ausbleiben und sind insbesondere mit besseren räumlichen Rahmenbedingungen für alle gut vorstellbar. Als Stichworte wurden Raum für Rückzug, Anbie- ten von Gesprächen sowie Nachbe- sprechung bei Zwangsmaßnahmen genannt. Ein neuer wichtiger Themenbereich war das Anliegen einer „Personen- zentrierten Therapie“ , wobei ange- regt wurde, dass jede Patientin und jeder Patient ein Anrecht auf eine individuelle, an die jeweilige Person angepasste Therapie haben solle. Ins- besondere sollten die Erfahrungen mit der Psychose und der Verabrei- chung von Medikamenten bei der Therapie mitberücksichtigt werden. Mit möglichst niedriger Dosierung der Psychopharmaka zu beginnen, war ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Beim Thema „Verbesserung des Übergangs stationär/ambulant“ wur- den die Teilnehmer*innen darüber informiert, dass ab April einmal pro Woche ein sogenannter Verbindungs- dienst eingerichtet werden soll. Von diesem Verbindungsdienst ist man mittlerweile wieder abgekommen und versucht nun, bei einer konkret anstehenden Entlassung bereits im LKH Rankweil einen Erstkontakt zwischen Patient*in und der für die weitere Betreuung zuständigen Per- son zu organisieren. Der Austausch war sehr konstruk- tiv und fand auf Augenhöhe statt. Die Anliegen lagen vielfach nicht weit auseinander und es bestand die Bereitschaft, gemeinsam gute Lösungen zu finden. Von allen Betei- ligten wurde der Wunsch geäußert, den Patientinnen- und Patienten- rat in bestehender Form weiter fortzuführen. ○ Mag. Christian Fehr Leiter ifs Patientenanwaltschaft

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