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ifs Jahresbericht 2017 10 ifs Erstberatung Wenn Menschen Probleme oder Fragen haben, Orientierung suchen, selbst nicht mehr weiter wissen, kann ein klärendes Gespräch mit einer Fachperson sehr entlastend sein. Wichtig ist es, Hilfesuchenden niederschwellige und unbürokra- tische Unterstützung anzubieten, um so frühestmöglich auf deren Anliegen und Probleme eingehen zu können und folglich eine Zuspit- zung der Problemlage zu verhindern. Während der Öffnungszeiten der Regionalen Sozialberatungsstellen stehen die MitarbeiterInnen der ifs Erstberatung deshalb ohne vorherige Terminvereinbarung für Anfragen zur Verfügung. Egal ob Existenz- ängste, drohender Wohnungsverlust, Probleme am Arbeitsplatz, familiäre Krisen, Trennung und Scheidung, Ängste, psychische und somatische Störungen, Trauer oder Trauma – die Beraterinnen und Berater widmen sich den konkreten, aber auch den noch etwas diffusen Anliegen der KlientInnen. Manchmal ist eine tele- fonische Kurzberatung ausreichend, manchmal ein einzelnes persönliches Gespräch, manchmal zeichnet sich die Notwendigkeit einer längerfristi- gen Beratung oder Therapie ab, wes- halb an interne oder externe Fach- dienste weitervermittelt wird. Im vergangenen Jahr sahen sich die Fachpersonen der Erstberatung immer wieder mit der speziellen Situ- ation von Notreisenden und Flücht- lingen sowie mit den zunehmenden Ein- und Beschränkungen im Sozi- alen System, wie der Kürzung der Bedarfsorientierten Mindestsiche- rung, konfrontiert. Eine zusätzliche Herausforderung stellten komplexe Problemlagen und Mehrfachproble- matiken sowie nachfragebedingte, lange Wartezeiten für weiterfüh- rende Beratungen und Therapien dar. Doch trotz steigender Anfragen galten die Bemühungen stets dem Ziel, allen KlientInnen qualitativ hochwertige Beratung zukommen zu lassen. Zudem rückten die Bedürf- nisse der Kommunen und der Region verstärkt in den Fokus. Dies führte unter anderem dazu, dass sich die ifs Erstberatung noch stärker als regionaler und kompetenter Partner für hilfesuchende BürgerInnen und Systempartner positioniert. Ziel ist es, gemeinsam Probleme anzugehen, zu bearbeiten und zu lösen. 2017 bearbeitete das interdisziplinäre Team der ifs Erstberatung insgesamt 11.516 Anfragen (818 Anfragen mehr als im Jahr zuvor). Dabei handelte es sich um 6.176 persönliche Kontakte, 4.986 telefonische Kontakte und 354 Anfragen per E-Mail. Dank der um- fassenden thematischen Zuständig- keit sowie der fachlichen Breite des generalistischen Ansatzes konnten rund 60 Prozent der Anfragen (insge- samt 6.826) direkt von den Mitarbei- terInnen der Erstberatung bearbeitet werden. 4.225 Anfragen wurden an ifs-interne und 465 Anfragen an ex- terne Fachdienste weitervermittelt. 2.311 Personen wandten sich an die Erstberatung an der Regionalen So- zialberatungsstelle Bregenz, 619 an jene im Bregenzerwald, 3.233 Anfra- gen gingen an der Regionalen Sozial- beratungsstelle Dornbirn ein, 835 an jener in Hohenems. Weitere 2.872 Hil- fesuchende richteten ihre Anfrage an das Erstberatungsteam in Feldkirch, 1.646 an jenes in Bludenz. ifs Soziale Arbeit Zahlreichen Menschen fällt es schwer, den Alltag finanziell zu meis- tern. Vor allem AlleinerzieherInnen, Arbeitslose, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, Familien mit mehreren Kindern, alte Menschen und Flüchtlinge sehen sich mit Problemen der Existenzsicherung konfrontiert, deren Folgen offene Rechnungen, Lohnpfändungen und drohender Wohnungsverlust sind. Generell zeigte sich im vergangenen Jahr, dass immer mehr Menschen in eine finanzielle Notlage geraten und es immer schwieriger wird, leistba- ren Wohnraum für Einzelpersonen und Familien zu finden. Verschärft wurde die Situation zusätzlich durch die mit 1. Juli 2017 in Kraft getrete- nen Änderungen des Gesetzes zur Bedarfsorientierten Mindestsiche- rung. So zählten neben komplexen und zeitintensiven Fragestellungen vor allem Existenzsicherung, Wohn- raumbeschaffung und -sicherung so- wie Unterstützung von bleibeberech- tigten Flüchtlingen zu den zentralen Themen, mit denen sich die Berate- rinnen und Berater des Fachbereichs ifs Soziale Arbeit 2017 beschäftigten. Ziel aller Beratungen ist es, die Kli- entInnen darin zu unterstützen, ihre wirtschaftlichen und sozialen

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