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ifs Jahresbericht 2017 16 sehr langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz reagiert. Insgesamt 45 Personen erhielten somit eine sofor- tige Behandlung. Deutlich ausgebaut werden konnte auch das Gruppenan- gebot. Es fanden 24 psychotherapeu- tische Gruppen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten wie Stress- bewältigung und Burnout, Angst, De- pressionen und Transidentität statt. ifs Schulsozialarbeit Von Streitigkeiten unter Freunden, über Mobbing in der Klasse und Probleme mit Lehrpersonen bis hin zu Spannungen im familiären Umfeld, von Leistungsproblemen über Absenzen bis Gewalt oder Ver- nachlässigung in der Familie – die Themen und Anliegen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler an die Schulsozialarbeit wenden, sind breit gefächert. Unterstützung benötigen Betroffene sowohl im persönlichen als auch im schulischen und familiä- ren Bereich, wobei Konflikte oftmals der Auslöser dafür sind, sich Hilfe zu suchen. Im Rahmen der Beratungen zeigte sich im vergangenen Jahr, dass Kinder und Jugendliche immer häufiger von psychischen Störun- gen, wie beispielsweise selbstverlet- zendes Verhalten, Suizidalität und Ängste, betroffen sind. Zudem zeigte sich eine generelle Zunahme an kom- plexen Problemstellungen, die einer Einbindung mehrerer Helfersysteme bedurften. Die ifs Schulsozialarbeit zeichnet sich durch ihre kontinuierliche Präsenz an den Schulen und somit mitten in der Lebenswelt der Kin- der und Jugendlichen aus. Damit ist ein niederschwelliger Zugang zum Beratungsangebot gegeben und die SchulsozialarbeiterInnen können durch deren Anwesenheit bei Problemen und Krisen rasch intervenieren. Eine zentrale Stärke liegt in der Beziehungsarbeit, denn nur über tragfähige Beziehungen zu den SchülerInnen, Lehrpersonen und der Schulleitung wird es möglich, ge- meinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten und an der Schule etwas zu bewegen. Neben der Förderung der Entwicklung der SchülerInnen ist es des Weiteren ein Anliegen der Schulsozialarbeit, einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Schul- hauskultur zu leisten. In diesem Zu- sammenhang gilt es, Beteiligung und Präventionsprojekte an den Schulen zu verankern. 2017 unterstützte die ifs Schulsozi- alarbeit an 24 Schulen – Neue Mit- telschulen, Polytechnische Schulen, Sonderpädagogische Förderzentren, eine Handelsakademie und neu auch eine Höhere technische Lehranstalt – insgesamt 1.760 Schülerinnen und Schüler. Im Durchschnitt nahmen 40 Prozent der SchülerInnen von sich aus Kontakt zur Schulsozialarbeit auf, in 60 Prozent ergriffen Lehr- personen oder MitschülerInnen die Initiative. Einen Meilenstein in der Etablierung von Schulsozialarbeit stellt die im Land Vorarlberg diskutierte Aus- weitung auf die Vorarlberger Volks- schulen dar. Damit soll der Fokus von Schulsozialarbeit zukünftig ver- stärkt auf Prävention ausgerichtet werden.

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