jahresbericht17

17 ifs Fachberatung ifs Schuldenberatung Schulden gefährden die Existenz in jeder Hinsicht, führen zu Armut und mangelnder gesellschaftlicher Teilhabe. Vielfach stehen betroffene Menschen unter hohem Druck. Sie machen sich Sorgen, finanziell nicht über die Runden zu kommen, hof- fen darauf, gesund zu bleiben, um den Verpflichtungen nachkommen zu können, und fragen sich, ob ihr Arbeitsplatz aufgrund der Schulden und den damit zusammenhängenden Lohnpfändungen gefährdet sein könnte. Besonders kritisch wird es, wenn die Schulden so hoch sind, dass diese nicht mehr zurückbezahlt wer- den können. Dabei sind die Gründe für Überschuldung vielfältig, neben Einkommensverschlechterung und Arbeitslosigkeit können das Konsumverhalten, Selbständigkeit, Scheidung/Trennung, Bürgschaften, hohe Wohnkosten, Unfall, Krankheit oder ein Todesfall sowie Unterhalts- verpflichtungen zu finanziellen Problemen führen. Hilfe finden be- troffene Personen bei der ifs Schul- denberatung, deren Mitarbeiterin- jeden Beratung ist es, die Schulden zu regeln, sodass die KlientInnen in eine geordnete finanzielle Zukunft blicken können. Großer Wert wird zudem auf Schuldenprävention gelegt. In diesem Zusammenhang sind vor allem die Angebote des Vorarlberger Finanzführerscheins und der Budgetberatung von großer Bedeutung. Im Jahr 2017 suchten insgesamt 2.895 Menschen – 60 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen – die ifs Schulden- beratung auf. Deren durchschnitt­ liche Verschuldung lag bei 86.660 Euro. Die Mehrzahl der unterstütz- ten Personen war zwischen 26 und 55 Jahre alt, wobei der Anteil an älteren Menschen in der Beratung kontinu- ierlich steigt. 1.097 Personen besuch- ten den Sprechtag der ifs Schulden- beratung und 181 Personen nahmen an den Informationsvorträgen zur Privatinsolvenz teil. Im Hinblick auf die Arbeitssituation der KlientInnen ist anzumerken, dass rund 39 Pro- zent der Hilfesuchenden einer Voll- zeitbeschäftigung nachgehen, rund 30 Prozent sind arbeitslos. Detaillierter Jahresbericht der ifs Schuldenberatung auf www.ifs.at ifs Wohnen Der Verlust des Wohnraums kann ei- nem Ausschluss aus der Gesellschaft gleichkommen. Denn Wohnraum steht für Sicherheit und Schutz, ist eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der Gesundheit und die Teilhabe an der Gesellschaft. Eine Meldeadresse ist nicht nur für die Arbeitssuche zwingend notwendig, sondern auch für die Eröffnung eines Kontos oder die Wahrung rechtlicher Ansprüche. Somit bedeutet Wohnen weitaus mehr, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Der Fachbereich ifs Wohnen sieht es als seine Aufgabe, in allen gesellschaftlichen Bereichen und Systemen darauf einzuwirken, dass Wohnungslosigkeit verhindert, bewältigt und beendet wird. Ein wei- teres wichtiges Anliegen ist es, das gute Zusammenleben aller Generati- nen und Mitarbeiter gemeinsammit Betroffenen kurz- und langfristige Lösungen erarbeiten. Dabei umfasst das Angebot der Schuldenberatung u. a. die Abklärung der finanziellen Situation, die Vermittlung von exis- tenzsichernden Maßnahmen, die Erstellung von Sanierungsplänen und -maßnahmen sowie die Vorbe- reitung, Durchführung und Abwick- lung von Privatkonkursen. Ziel einer onen und Kulturen zu fördern. Gemeinsammit dem Land Vorarl- berg, den Gemeinden, gemeinnützi- gen Wohnbauträgern und anderen Sozialeinrichtungen setzt sich die Koordinationsstelle ifs Delogie- rungsprävention für das nachhaltige Verhindern von Wohnungsver- lusten ein. Von großer Bedeutung ist es in diesem Zusammenhang, vomWohnungsverlust bedrohte Personen möglichst frühzeitig zu erreichen und ihnen professionelle Hilfestellungen zukommen zu las- sen. Unabdingbar ist dabei eine gute Vernetzung aller involvierten Systempartner. Die Abstimmung die- ser Zusammenarbeit und damit die Gewährleistung eines reibungslosen Ablaufs sind Aufgaben der ifs De- logierungsprävention. Im Jahr 2017 konnten insgesamt 289 vomWoh- nungsverlust bedrohte Haushalte unterstützt werden. In 85 Prozent aller Fälle gelang es dank gut funk- tionierender Kooperationen, den Wohnraum zu sichern bzw. für einen adäquaten Ersatz zu sorgen. In den fünf ifs Krisenwohnungen finden Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, eine vorübergehende Wohnmöglichkeit. Hier erhalten diese schnell, unkompliziert und unbürokratisch Hilfe sowie Zeit und Raum, um ihre Lebenssituation zu überdenken und nötige weitere Schritte zu setzen. Insgesamt 66 Par- teien (103 Personen, davon 63 Frauen, 8 Männer und 32 Kinder) lebten 2017 in den Krisenwohnungen. Erfreuli-

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