jahresbericht17

ifs Jahresbericht 2017 28 ifs Fundament Der Wunsch nach einer Veränderung der aktuellen Lebens- bzw. Wohn- situation, vor allem der Wunsch, eigenständig und selbstbestimmt zu wohnen, ist mit zahlreichen Un- sicherheiten und Fragen verbunden – besonders für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung. Doch mit individueller Unterstützung las- sen sich die damit einhergehenden Herausforderungen meistern und können einen Wendepunkt im Leben der Betroffenen darstellen. So unterschiedlich die Menschen und deren Probleme, Anliegen und Vorstellungen von einem eigenstän- digen Leben sind, so vielfältig sind auch die Unterstützungsleistungen des ifs Fundament. Im Rahmen der ressourcen- und entwicklungsorien- tierten Arbeit gilt es, die KlientInnen zu einer selbständigen Lebensfüh- rung anzuleiten sowie ein tragfähi- ges soziales Netzwerk zu knüpfen. Denn der Aufbau verbindlicher, individueller und im gegenseiti- gen Einvernehmen abgestimmter Unterstützungsangebote vor Ort sowie im Sozialraum ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe und ein Beteiligtsein. Ziel aller Beratungs- und Unterstüt- zungsleistungen ist der Auf- und Ausbau einer größtmöglichen Eigen- ständigkeit, um folglich ein Leben ohne Inanspruchnahme professi- oneller Dienste führen zu können. Dabei stehen die Individualität des Einzelnen, seine Bedürfnisse und Wünsche im Vordergrund. Im wert- schätzenden und geschützten Rah- men können neue Handlungswege und Verhaltensweisen angeeignet, geübt und gefestigt werden. Das Wis- sen um die eigenen Fähigkeiten und Stärken erlaubt eine autonome und erfüllende Lebensführung. Zudem sind Selbstbestimmung sowie die Übernahme von Verantwortung für sich selbst und die eigenen Interes- sen ausschlaggebend für die Lebens- qualität und steigern die Zufrieden- heit signifikant. Im Jahr 2017 unterstützte das ifs Fun- dament insgesamt 171 KlientInnen. Von diesen entfallen 115 Personen auf das Angebot „Wohnen und Leben in Selbständigkeit“, 34 auf „Vorberei- tung auf ein Leben in Eigenständig- keit ambulant“, 10 auf „Vorbereitung auf ein Leben in Eigenständigkeit teilstationär“ und 12 auf „Wohnassis- tenz für Menschen mit Behinderung im Haushalt der Eltern und anderen Bezugspersonen“. ifs Spagat Der Übertritt von der Schule ins Berufsleben ist für junge Menschen mit Beeinträchtigung und hohem Unterstützungsbedarf oftmals mit Unsicherheit und Angst verbunden, vor allem wenn das Ziel Inklusion am Arbeitsmarkt und nicht Beschäf- tigung in Werkstätten ist. Erschwe- rend kommt oftmals hinzu, dass die Jugendlichen aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen Entwicklungs- verzögerungen aufweisen, somit verspätet die Pubertät durchleben

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0