ifs_jahresbericht_2018_sc

ifs Jahresbericht 2018 12 Thema Jugend einen spezifischen Schwerpunkt dar. Diesbezüglich konnten bei Anfragen von Klient­ Innen und Kooperationspartnern schnell Hilfsangebote zur Verfügung gestellt werden. Ein weiterer regiona- ler Fokus richtete sich auf Menschen in Veränderungssituationen, für die ein spezifisches Gruppenangebot geschaffen wurde, in dessen Rahmen Belastungen thematisiert und die eigenen Ressourcen aktiviert werden konnten. ifs Jugendberatung Mühletor Die Pubertät ist an sich eine Zeit voller Herausforderungen. Kommen zusätzlich persönliche Krisen oder belastende Lebens- und Familien- situationen hinzu, so fühlen sich Jugendliche und junge Erwachsene oftmals hilflos und überfordert. In den Bezirken Feldkirch und Bludenz bietet die Jugendberatung Mühletor einen niederschwelligen, unkompli- zierten und freiwilligen Zugang zu Unterstützung und Beratung. Im vergangenen Jahr führte das Team des ifs Mühletor insgesamt 1.784 Jugendberatungen durch. Zahl- reiche junge Menschen meldeten sich mit weitgehend klar formulierten Wünschen und Problemstellungen bei den pädagogischen, psycholo- gischen und sozialarbeiterischen Fachpersonen. Zudem konnte eine verhältnismäßig große Nachfrage nach Unterstützung und Beratung im schulischen Bereich verzeichnet werden. Mobbing, Gewalt, Überforde- rungs- und Belastungssymptomatik sowie manifeste Schulverweigerung führten dazu, dass sich vor allem Eltern und Angehörige mit dem Wunsch nach Unterstützung an die Jugendberatung wandten. In der Arbeit mit jungen Menschen spielt das sozialräumliche Denken und Handeln eine besondere Rolle. Deshalb bieten die MitarbeiterInnen des Mühletor vor Ort und im direk- ten Lebensumfeld der Jugendlichen Unterstützung an. So konnten im vergangenen Jahr insgesamt 1.350 Streetworkkontakte geknüpft werden. Auf Projektebene zielt die Jugend- beratung Mühletor darauf ab, bil- dungsferne Jugendliche und junge Erwachsene durch konkrete Präven- tions- und Bildungsangebote zu un- terstützen. Im Rahmen des Pflicht- schulabschlusskurses begleitete das Mühletor 2018 insgesamt 73 Teilneh- merInnen, am Sprachkompetenztrai- ning nahmen 29 Personen teil. Zudem gewinnt die Auseinanderset- zung mit Werten, Normen und Idea- len immer mehr an Bedeutung. Bei- spielsweise gewinnen Jugendliche im Projekt „Frageraum Politik“, das in Kooperation mit dem aha durch- geführt wird, interessante Einblicke in Auseinandersetzungskulturen. Auch die vom aha organisierten und der Stadt Bludenz unterstützten Ak- tionstage „Bludenz inside“, in deren Rahmen SchülerInnen soziale Ein- richtungen kennenlernen, werden stark nachgefragt. Gerade diese Pro- jekte stehen im Sinne der Regionali- tät für Vernetzung und Kooperation. Anzuführen ist in diesem Zusam- menhang auch die Kooperation mit der Gemeinde Mäder, die in Bezug auf Jugendaktivitäten und Jugend- räume unterstützt wird. Insgesamt nahmen 530 Personen an den durch- geführten Projekten teil. ifs Extremismus­ prävention Das Phänomen Radikalisierung und Extremismus zeigt sich in unter- schiedlichsten Formen: von orientie- rungssuchenden Jugendlichen, die mit rechtsstaatverweigernden Ideen sympathisieren und provozieren, bis hin zu jungen Erwachsenen, die die Symbolik der NS-Zeit verharmlosen. Zu beobachten ist in diesem Zusam- menhang, dass sich grundsätzlich das soziale Umfeld – Eltern, Angehö- rige und verantwortliche Institutio- nen – hilfesuchend an die Fachleute der ifs Extremismusprävention wendet. Diese begleiteten im Jahr 2018 insgesamt 75 Personen, wobei vereinzelt bereits hochgradige Radi- kalisierungen zu beobachten waren. Neben Intervention und Beratung in Einzelfällen wurde 2018 die Arbeit mit Gruppen intensiv nachgefragt. Der Einbezug der zuständigen Fach- personen in den Einrichtungen selbst sowie der Wissenstransfer sind dabei von großer Bedeutung. In enger und regelmäßiger Koope- ration mit der Abteilung Soziales und Integration sowie der Abteilung Sicherheit des Landes Vorarlberg findet ein Abstimmen des Angebots und die Bündelung von Erfahrun- gen mit spezifischen Risikogruppen

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