ifs_jahresbericht_2018_sc

15 Die Fachbereiche ifs Schuldenbera- tung und ifs Wohnen unterscheiden sich in Bezug auf ihre Beratungsan- gebote zwar maßgeblich, gemeinsam ist ihnen aber, dass sie Menschen, deren Existenz massiv bedroht ist, begleiten und unterstützen. Eine existenzielle Gefährdung bedeutet, dass der/die Betroffene die Erfah- rung einer akuten Bedrohung macht. Dass sich diese Belastung auf unter- schiedlichste Weise auf das Wohler- gehen des Klienten bzw. der Klientin auswirkt, ist nachvollziehbar. Wenn Gewalterfahrungen der Anlass für eine Beratung im Institut für Sozialdienste sind, so können die Hil- fesuchenden sowohl Opfer als auch Täter sein. Einerseits unterstützen die drei Fachbereiche des ifs Opfer- schutz – FrauennotWohnung, Ge- waltschutzstelle und Kinderschutz – Opfer von Gewalt und verfolgen das Ziel, diese vor weiteren Gewalt- taten zu schützen. Andererseits arbeitet die ifs Gewaltberatung mit Tätern bzw. Täterinnen und unter- stützt diese beim Entwickeln neuer, gewaltfreier Verhaltensweisen. Mit dem gemeinsamen Ziel, Gewalt zu beenden und weitere Übergriffe und Gewalttaten zu verhindern, wurde 2018 die Kooperation zwischen den Fachbereichen des Opferschutzes und der Täterarbeit intensiviert. Erste Synergien wirken sich positiv auf die gemeinsame Arbeit aus. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der täglichen Beratung der Kli- entinnen und Klienten. In diesem Zusammenhang ist es aber auch von besonderer Bedeutung, sich intern und extern zu vernetzen. Denn die Kooperation mit KollegInnen und Systempartnern bringt zahlreiche Chancen mit sich, von denen die Kli- entinnen und Klienten profitieren. ○ ifs Familienberatung Die gemeinsame Bewältigung des Alltags stellt für Familien oftmals eine große Herausforderung dar, denn der Umgang mit verschie- densten Gefühlen, Bedürfnissen und Veränderungen ist nicht immer einfach. Kinder entwickeln und Paarbeziehungen verändern sich – beides fordert Zeit und Aufmerk- samkeit. Verschiedenste Krisen und Konflikte können das Zusam- menleben beeinträchtigen und vor allem schicksalhafte, traumatische Ereignisse bringen Familien aus dem Gleichgewicht. Gerade in Zeiten des Übergangs, wie Schwangerschaft, Pubertät, Trennung und Scheidung, Verlust und Tod, sind Familien stark gefordert. Hilfe und Unterstützung finden Einzelpersonen, Paare und Familien im Rahmen der ifs Fami- lienberatung. Gemeinsammit den KlientInnen werden Themen wie Paarbeziehung, Familienplanung und Schwangerschaftskonflikt, Erzie- hungsprobleme, Trennung und Schei- dung, Generationenkonflikte oder Umgang mit psychisch erkrankten Familienmitgliedern bearbeitet. In der Beratung gilt es, die Hilfesuchen- den dahingehend zu unterstützen, dass diese einen Umgang mit Gefüh- len wie Angst, Wut, Traurigkeit oder Verachtung finden und sich somit emotional stabilisieren. Gleichzeitig werden gemeinsam Lösungsmöglich- keiten für oftmals höchst komplexe Problemstellungen entwickelt, wobei in manchen Fällen die Zusammenar- beit mit internen und externen Fach- diensten unabdingbar ist. Ziel der Beratung ist das Erhalten, Stärken, Fördern bzw. Herstellen einer eigen- ständigen Verantwortlichkeit für eine gesunde soziale und emotionale Entwicklung. Die Familienmitglieder sollen über Kompetenzen wie das Aufbauen und Gestalten von trag- fähigen Beziehungen, den empathi- schen und wertschätzenden Umgang miteinander, das adäquate Handeln und Reagieren im Alltag und das kon- struktive Austragen von Konflikten verfügen. Im Jahr 2018 nahmen insgesamt 2.085 Personen das Beratungs-, Vortrags- und Workshopangebot der ifs Fa- milienberatung in Anspruch. Unter anderem suchten in 227 Fällen Eltern im Rahmen der Erziehungsberatung Unterstützung. In 158 Fällen versuch- ten Paare ihre Probleme im Rahmen der Ehe- und Paarberatung zu lösen, in 412 Fällen wurde die Trennungs- und Scheidungsberatung zu Rate gezogen. Eine große Nachfrage ifs Fachberatung Mag. Susanne Wallner Leitung Geschäftsfeld ifs Fachberatung

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