ifs_jahresbericht_2018_sc

31 ifs Inklusion und Selbstbestimmung schwierigen Entscheidung, welche Art der Beschulung für ihr Kind passend sein könnte bzw. welche Rahmenbedingungen für ein Gelin- gen der Integration an der örtlichen Schule geschaffen werden sollten. Und auch der Eintritt ins Berufsleben ist für Jugendliche mit (erhöhtem) sonderpädagogischem Förderbedarf mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Es stellt sich beispiels- weise die Frage, welche Berufswahl möglich erscheint und wie der Ein- stieg ins Berufsleben gelingen kann. Unterstützung und Orientierung bietet die ifs Diagnostik. Eine dif- ferenzierte psychodiagnostische Abklärung von Leistungsfähigkeit, Verhalten, emotionalem Befinden, Wahrnehmung und Aufmerksam- keit kann einerseits Anhaltspunkte für die Ursachen der Problematiken aufzeigen, andererseits dabei helfen, geeignete Behandlungsmöglichkei- ten oder Entlastungsangebote zu finden. Je nach Fragestellung zeigt die testpsychologische Diagnostik Stärken, Schwächen und Schwierig- keiten von Betroffenen auf. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse kann die aktuelle Situation neu bewertet und noch nicht beachtete Aspekte in Bezug auf Fördermöglichkeiten und Hilfestellungen können miteinbezo- gen werden. In Absprache mit den Betroffenen erfolgt eine Kontaktauf- nahme mit involvierten Systempart- nern und Fachpersonen, ummögliche Hilfsangebote aufzuzeigen bzw. in die Wege zu leiten. Vordergründiges Ziel ist es stets, die KlientInnen und deren Angehörige zu entlasten. Es gilt, Belastungsfaktoren aufzuzeigen, in der Folge Über- und Unterforde- rungen zu vermeiden und damit den Leidensdruck zu minimieren. 2018 nahmen insgesamt 527 Personen vom Kindes- bis ins Erwachsenenal- ter die Leistungen der ifs Diagnostik in Anspruch. In ihrer täglichen Ar- beit konnten die MitarbeiterInnen ein Ansteigen von Fragestellungen mit multikomplexem Hintergrund beobachten. Dies erforderte bereits im Vorfeld der diagnostischen Ab- klärung eine starke Vernetzung mit anderen Institutionen und Fachper- sonen. Des Weiteren ließ sich eine Zunahme psychiatrischer Komorbi- ditäten im Kindes- und Jugendalter (z. B. Angststörungen) sowie eine Zunahme der Anzahl an Kindern mit psychisch krankem Elternteil ausmachen. ifs Integrative Arbeitsstruktur (IAS) Die Arbeitsplatzsuche ist oftmals mit zahlreichen Herausforderungen ver- bunden und gestaltet sich vor allem für Menschen mit angeborener oder in früher Kindheit erworbener kog- nitiver und/oder mehrfacher Beein- trächtigung als besonders schwierig. Doch mit intensiver und langfristi- ger professioneller Unterstützung, mit Werten wie Respekt, Empathie und Begegnung auf Augenhöhe kann es gelingen, den Wunsch nach Teil-

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